Mathematikfragebogen

APA/BARBARA GINDL

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Craniomandibuläre Dysfunktion, Dyskalkulie

Funktionsstörungen der Kiefergelenke - Weitreichende Folgen in vielen Teilen des Körpers +++ Verloren in der Zahlenwelt - Rechenschwäche bei Kindern oft nicht erkannt

1. Zähneknirschen in der Nacht, Knackgeräusche beim Essen, Schmerzen beim Kauen oder beim Öffnen des Mundes? Haben Sie selbst solche Beschwerden?
Grund dafür könnte die Cranio-Mandibuläre-Dysfunktion, auch CMD genannt, sein. Cranio bedeutet Schädel und Mandibula Unterkiefer. Und genau an deren Kontaktstelle befinden sich die Kiefergelenke. Und hier kommt es zu einer Fehlfunktion. Neuere Untersuchungen zeigen, dass etwa 60 Prozent der Bevölkerung Symptome einer CMD aufweisen.

Bei vielen sind die Beschwerden allerdings lange Zeit so unauffällig, dass sie keinen ärztlichen Rat in Anspruch nehmen. Das kann Folgen haben. Denn die Fehlfunktion im Bereich der Kiefergelenke kann einige Störungsbildern nach sich ziehen: Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, Verspannungen in der Wirbelsäule bis zu Schmerzen in den Hüften und Knien. Diese Beschwerden können jahrelang anhalten. Daher ist die CMD sicher einer der häufigsten Gründe für einen sogenannten "Ärztemarathon". Eine Untersuchung reiht sich an die nächste und es kommt dennoch zu keiner Diagnose.
Univ.-Prof.in Dr.in Eva Piehslinger ist Leiterin des Fachbereichs Prothetik an der Universitätszahnklinik der Meduni Wien und eine Expertin für die Cranio-Mandibuläre-Dysfunktion. Daniela Fietzek hat mit ihr über dieses komplexe Krankheitsbild gesprochen.


2. Im österreichischen Schulsystem wird großer Wert auf Rechtschreibung und Mathematik gelegt. Letzteres Fach sorgt bei vielen Familien für großen Stress. Nicht nur in den späteren Pflichtschul- und weiterführenden Schuljahren bis zur Matura, sondern bereits in der Volksschule. Bei gut sieben Prozent der Kinder zeigt sich eine Rechenschwäche, die jedoch meist zunächst als "Faulheit", "Mangel an Aufmerksamkeit", ja sogar "Dummheit" falsch interpretiert wird. Dabei sind gerade Dyskalkulie-Kinder oft sehr ambitioniert, arbeiten hart an den mathematischen Aufgaben - und scheitern. Nicht aus Dummheit, sondern weil ihnen die Fähigkeit fehlt, Zahlen und Mengen zu abstrahieren und richtig einzuordnen. Sie stehen vor Rechenaufgaben wie ein der Sprache Unkundige vor einer Tafel mit chinesischen Schriftzeichen.

Die Verzweiflung und Einsamkeit, in die diese Kinder geraten, ist oft grenzenlos - da sie kein Verständnis finden, sondern auch noch ständig wegen ihrer "Faulheit" oder "Dummheit" kritisiert werden. Oft dauert es Jahre bis betroffene Kinder professionelle Hilfe bekommen. Diese gibt es und sie ist auch effektiv, Therapieplätze sind jedoch rar.
Agnes Goldmann, ausgebildete Dyskalkulie-Therapeutin, beschreibt das Problem der Rechenschwäche und den Weg zu besseren Rechenleistungen. Ein Beitrag von Sabine Nikolay.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA.

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Weitere Infos zum Beitrag über CMD:

Interviewpartnerin:
O.Univ.-Prof.in DDr.in Eva Piehslinger, Leiterin des Fachbereichs Prothetik an der Universitätszahnklinik Wien
Sensengasse 2A
1090 Wien
Tel.: +43 (0)1/ 40070 - 4930
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Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Spezialambulanz CMD
CMD - Das Chamäleon unter den Erkrankungen
CMD-Selbsttest
Erklärvideos CMD


Weitere Infos zum Beitrag über Dyskalkulie:

Interviewpartnerin:

Dr.in Agnes Goldmann
Breitenfurterstraße 376/1/5
1230 Wien
Tel.: 0650 2628402
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Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie e.V.: Dyskalkulie -Was ist das?

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