Papst Franziskus

APA/AFP/TIZIANA FABI

Praxis - Religion und Gesellschaft

Papst will Frieden stiften

Päpstliche Friedensmission in der Ukraine +++ Theologin Isabella Bruckner: Alte Traditionen neu belebt +++ Klimaschutz vs. Denkmalschutz +++ Inklusion: Assistenz für Schulklassen

1. Päpstliche Friedensmission in der Ukraine

"Der Papst und seine Berater sind nicht naiv. Sie wissen, dass es vor allem zwei Voraussetzungen für eine Mediation gibt: Beide Seiten müssen die Friedensverhandlungen wollen, was nicht der Fall ist, und beide Seiten müssen den Vermittler akzeptieren", stellt Iacopo Scaramuzzi, der Vatikan-Experte der Tageszeitung La Repubblica, im Praxis-Interview fest.

Papst Franziskus hat den Erzbischof von Bologna, Kardinal Matteo Zuppi, mit einer Friedensmission im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine beauftragt. Zuppi ist nicht nur Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz, sondern auch eng mit der Laiengemeinschaft Sant'Egidio verbunden, die bereits mehrmals bei schwierigen diplomatischen Vermittlermissionen erfolgreich war.

Damit nimmt die Ukraine-Initiative des Papstes nun konkrete Gestalt an, nachdem monatelang darüber spekuliert wurde. Franziskus trägt sich seit Beginn des Ukraine-Krieges den beiden Kriegsparteien als Vermittler an, bisher allerdings mit wenig Erfolg. ORF-Rom-Korrespondent Alexander Hecht über die Möglichkeiten und Grenzen der Friedensinitiativen von Papst Franziskus.


2. Theologin Isabella Bruckner: Alte Traditionen neu belebt

Altehrwürdig ist sie, die päpstliche Benediktiner-Hochschule Sant'Anselmo in Rom. Verstaubt will man allerdings nicht sein und hat darum im Vorjahr eine neue Professur eingerichtet zur Erforschung christlicher Spiritualität im zeitgenössischen Horizont. Besetzt wurde sie mit der österreichischen Theologin Isabella Bruckner. Die 1991 in Amstetten geborene Theologin war die einzige Österreicherin im Finale und die jüngste Kandidatin.

Geheime Machenschaften im Vatikan sind ein beliebter Krimi-Plot, und kaum eine Mystery-Serie kommt heute ohne Versatzstücke aus der christlichen Tradition aus. Vor allem jüngere Menschen würden heute oft wenig religiöse Prägung mitbringen, aber auch weniger Abgrenzungsbedürfnis, stellt Isabella Bruckner fest: "Es geht darum, die spirituelle und praktische Tradition des christlich gelebten Glaubens zeitgemäß neu zu übersetzen und zu schauen: Was steckt denn da drin an Intelligenz, an Schönheit?" - Gestaltung: Alexandra Mantler


3. Klimaschutz vs. Denkmalschutz

Photovoltaik-Paneele auf dem Dach des Stephansdoms in Wien oder auf dem Dach des Benediktinerstiftes St. Peter in Salzburg sind laut österreichischem Denkmalschutzgesetz undenkbar. Doch gerade im Sinne des christlich verankerten Nachhaltigkeitsgedankens und angespornt durch die Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus, pochen auch Kirchenvertreter:innen zunehmend auf Energieeffizienz.

Hohe Heizkosten im Winter sind ein weiteres Argument, um hier nach guten Lösungen und sinnvollen Kompromissen im Sinne der Nachhaltigkeit sowie des Denkmalschutzes und der wirtschaftlich sinnvollen Nutzung der schützenswerten Bausubstanz zu suchen. - Gestaltung: Maria Harmer


4. Inklusion: Assistenz für Schulklassen

"Kognitive Leistung ist in dieser Klasse nicht das alles entscheidende Kriterium", erklären die Klassenvorständin und die Sonderpädagogin ihr Bildungskonzept. Auch die emotionale und soziale Integration seien wichtig in der inklusiv geführten Klasse, in der also auch Kinder nach sonderpädagogischem Lehrplan unterrichtet werden. Unterstützung in Form einer Schulassistentin kommt aus dem Diakonie-Zentrum Spattstraße in Linz, das in Oberösterreich und darüber hinaus einen erstklassigen Ruf für seine sozialpädagogische Arbeit genießt.

Die Einrichtung, die in Trägerschaft der evangelisch-methodistischen Kirche steht, begeht heuer ihr 60-Jahr-Jubiläum. Ein Arbeitsschwerpunkt liegt im Bereich der Assistenz für Schulklassen - vor allem dort, wo nach dem Prinzip der Inklusion gearbeitet wird. In enger Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion Oberösterreich kommen hier pädagogische Fachkräfte zum Einsatz, die die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer unterstützen und ergänzen. Wie das funktionieren kann, hat sich Brigitte Krautgartner angesehen.

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