Journal-Panorama

Die Bronx: Vom Klischee-Ghetto zum hippen Stadtteil

Eine Reportage aus dem ehemaligen Problembezirk

In den 1970er Jahren gingen in der Südbronx Hunderte von Gebäuden in Flammen auf. 90 Prozent der Wohnhäuser wurden vernichtet. Die Politiker schoben die Schuld den armen Bewohnern zu. Die Feuerwehr kam nicht mehr nach, sollte sie auch nicht. Denn die Stadtplaner wollten Bronxites - großteils Einwanderer und Einwanderinnen aus Afrika und Lateinamerika - vertreiben, um Wohnraum für die Reichen aus Manhattan zu schaffen. Doch die Menschen in dem New Yorker Viertel direkt nördlich von Manhattan hielten zusammen - und hatten letztlich Erfolg.

Längst brennt die Bronx nicht mehr, der Hip Hop feiert hier, in seiner Wiege, seinen 50. Geburtstag. Doch kämpfen, das tun die Bewohner eines der strukturschwächsten Stadtteile der USA noch immer: Gegen die Armut, vor allem aber gegen das Stigma und die Gentrifizierung. Denn der einstige Problembezirk hat sich gewandelt. Am Ufer des Harlem River gibt es Yogastudios, Ateliers und Cafés mit veganem Matcha Latte. Schicke Apartmenthäuser sollen eine neue Klientel anlocken. Viele Bewohner der Bronx fürchten: Auch ohne Feuer könnten sie bald vertrieben werden.

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