Ursula Wiegele

Ursula Wiegele - NIKOLAI HASENHÜTL

Radiogeschichten

Eine Familie in Zeiten des Krieges

"Malvenflug" v. Ursula Wiegele. Es liest Susanne Konstanze Weber. Gestaltung: Ilse Amenitsch

In der Zeit des Zweiten Weltkriegs hebt der Roman "Malvenflug" von Ursula Wiegele an. Die in Graz lebende Autorin schildert darin zunächst in reduziert-konzentrierten Passagen eine Familiengeschichte, der ihre eigenen Großeltern Pate standen: Emma verdingt sich ab 1940 mühevoll als Arbeitsmigrantin im Schweizer Davos, die vier Kinder sind auf Kostplätzen zwischen Kärnten und Brünn untergebracht, der Vater lebt in Graz und hat längst eine andere Frau. Was hält eine Familie zusammen, wieviel kann verziehen werden, in Zeiten unterschiedlicher Gesinnung?, fragt Wiegele.

Im zweiten Teil, in den 90er Jahren angelegt, wird die älteste Tochter zur poetischen Erzählerin und auch Kritikerin im Rückblick - ein besonderer Kniff der Autorin, deren Roman von starken Frauenfiguren durchzogen ist. Ein fein gesponnenes, vielstimmiges Panorama der Aufarbeitung der NS-Zeit, für das die Autorin an den vielen Orten ihres Buches - von Brünn über Kärnten bis Cividale - über Jahre recherchiert hat.

Ursula Wiegele studierte Philosophie an theologischen Fakultäten in Österreich und Italien und lebt als freie Autorin in Graz. Neben Beiträgen in Anthologien und Literaturzeitschriften hat die gebürtige Kärntnerin bislang fünf Romane veröffentlicht.

Service

Ursula Wiegele: Malvenflug. Roman. Otto Müller Verlag 2023

Sendereihe

Gestaltung

  • Ilse Amenitsch

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