Joaquin Phoenix als Joker

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Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Psychosen & Co. in Filmen, Schlaftracker

Schizophrenie, Paranoia und Co. im Film - Zwischen Entstigmatisierung und Klischee +++ Gut überwacht durch die Nacht - Was Schlaftracker tatsächlich können


1. Wer kennt Sie nicht? Norman Bates in der Duschszene von "Psycho" und den Kannibalen Hannibal Lecter aus "Das Schweigen der Lämmer". Oder den Joker aus "The Dark Knight". Filme, die sich mit psychiatrischen Störungen befassen, faszinieren seit jeher das Publikum. Je spektakulärer - umso mehr. Oft vermitteln sie die Botschaft, dass in einem Menschen zwei Persönlichkeiten stecken: eine normale und eine gefährliche. Das führt in letzter Konsequenz zu dem Stereotyp, dass Personen mit einer psychiatrischen Erkrankung tendenziell gewalttätig und unberechenbar sind. Das ist natürlich nicht der Fall.
Positiv ist, gut gemachte Produktionen können das Thema psychische Erkrankungen enttabuisieren. Schlechte Drehbücher hingegen zeichnen ein sehr unrealistisches Bild von Angststörungen, Schizophrenie oder Suchterkrankungen.

Das Buch "Wahnsinnsfilme. Psychose, Paranoia und Schizophrenie in Film und Serie" befasst sich genau mit diesen Darstellungen und geht der Sache auf den Grund. Warum ist "der Wahnsinn" ein derart beliebtes Element in der Film - und Fernsehgeschichte?
Julia Kluk hat sich mit dem Herausgeber und Psychotherapeuten Univ.-Prof. Dr. Martin Poltrum und der Psychotherapeutin Univ.-Prof.in Dr.in Jutta Fiegl unterhalten.

2. Menschen, die dauerhaft schlecht schlafen, haben ein höheres Risiko für Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkte, Übergewicht und psychische Krankheiten. Bei Schlafmangel leiden außerdem das Immunsystem und der Stoffwechsel. Viele Schlaftracker und -apps versprechen Abhilfe: Oft sind es Smartwatches oder Fitness-Armbänder, die mit dem Handy verknüpft werden. Laut den Herstellern sollen die Geräte messen können, wie lang und wie gut jemand schläft. Durch die Auswertung etwa von Umgebungsgeräuschen, Puls, Atmung und Bewegungen treffen sie Annahmen über die Dauer der Schlafphasen und geben Tipps für besseren Schlaf.

Nur wenige dieser Anwendungen wurden wissenschaftlich validiert. In Deutschland können Ärztinnen und Psychotherapeuten inzwischen allerdings zwei Schlaf-Apps auf Kosten der Krankenkassen verschreiben: Die (vorläufig) als "digitale Gesundheitsanwendungen" zugelassenen Programme orientieren sich an der kognitiven Verhaltenstherapie zur Behandlung von Ein- und Durchschlafstörungen und konnten einen "positiven Versorgungseffekt" vorweisen. In Salzburg wird aktuell ein "digitales Schlaflabor" auf seine Wirksamkeit überprüft. Ein Beitrag von Vincent Leb.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA.

Service

Weitere Infos zum 1. Beitrag:

Interviewte Personen:

Univ.-Prof. Mag. Dr. Martin Poltrum
Professor für Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien, Philosoph, Psychotherapeut und Lehrtherapeut
Negerlegasse 9
1020 Wien
Tel.: 0699/12622474
E-Mail
Homepage

Univ.-Prof.in Dr.in Jutta Fiegl
Vizerektorin der Sigmund-Freud-Privatuniversität in Wien, Dekanin der Fakultät Psychotherapiewissenschaft, Psychotherapeutin (Systemische Familientherapie)
Campus Prater, Freudplatz 1
1020 Wien
Tel.: 01 9149674
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Info-Links:

Über den Film "Hirngespinster"
Artikel über psychische Erkrankungen in Filmen
Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der filmischen Darstellung psychisch kranker Personen
Infos zu Schizophrenie

Buch-Tipp:

Martin Poltrum, Bernd Rieken, Ulf Heuner, "Wahnsinnsfilme. Psychose, Paranoia und Schizophrenie in Film und Serie", Springer 2023

Weitere Infos zum 2. Beitrag:

Interviewte Personen:

Priv.-Doz.in Dr.in Karin Trimmel, PhD
Leiterin des Schlaflabors an der Universitäts-Klinik für Neurologie
Medizinische Universität Wien
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien
Tel.: +43 (0)1 40400 - 31240
E-Mail
Homepage

Univ.-Prof. Dr. Manuel Schabus
Neurowissenschafter, Psychologe & Psychotherapeut
Mitentwickler von "Nukkuaa"
Fachbereich Psychologie, Universität Salzburg
Tel.: +43 662 8044 5113
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Homepage

Info-Links:

Info-Broschüre zu Schlafstörungen
Was hilft besser bei Insomnie - eine persönliche oder eine internetbasierte kognitive Verhaltenstherapie?
Untersuchungen im Schlaflabor
Erste Wirksamkeitsstudie der App "Nukkuaa"

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