Frédéric Chopin in kühl-leuchtenden Farben

21. Juni 2023, 11:30

Nach ihrer Debüt-CD mit russischer Klaviermusik des 20. Jahrhunderts widmet sich die am Salzburger Mozarteum lehrende Pianistin Anastasia Yasko auf ihrem zweiten Album Werken von Frédéric Chopin. Dessen Musik lag Yasko immer besonders am Herzen, schon seit ihrer Ausbildungszeit an der Gnessin-Musikschule und später am Moskauer Konservatorium. In einem sehr persönlich gehaltenen Booklettext schreibt die Pianistin etwa über die unermessliche Tiefe und den weiten Horizont in Chopins Musiksprache.

Für ihr aktuelles Album hat Anastasia Yasko vier größere Werke aus verschiedenen Schaffensphasen Chopins eingespielt, darunter das jugendliche "Andante spianato et grande polonaise brillante" op. 22 und die Sonate Nr. 3 in h-Moll op. 58 - die letzte von Chopins Klaviersonaten. Auffallend in der Interpretation von Anastasia Yasko ist ihre Klarheit im Spiel, gepaart mit einem brillianten, kühl-leuchtenden Klang. Dieser unsentimentale, fast analytische Zugang kommt Chopin sehr entgegen und macht einmal mehr deutlich, dass dieser Komponist nicht auf vordergründige Virtuosität zu reduzieren ist. Mit ihrem Chopin-Album ist Anastasia Yasko für den Opus Klassik 2023 nominiert, unter anderem in der Kategorie "Instrumentalistin des Jahres".

Außerdem in dieser Ausgabe von DesCis: Irene Suchy stellt Ihnen eine umfangreiche Biografie des Dirigenten und Dirigierlehrers Hans Swarowsky vor.

Service

Aktuelle Aufnahme:
Album "Anastasia Yasko: Frederic Chopin. Piano Works"
Mit: Anastasia Yasko (Klavier)
Label: Ars Produktion

Markus Grassl, Reinhard Knapp (Hg.), Der Dirigent Hans Swarowsky (1899-1975): Musik, Kultur und Politik im 20. Jahrhundert. Böhlau Verlag Wien 2022.

Sendereihe

• Des Cis

Gestaltung

• Philipp Weismann