Spielzeugtraktor, der untergeht

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Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Sexueller Missbrauch, Sanitätergesetz

Hinschauen, nicht vertuschen! - Sexueller Missbrauch an Kindern +++ Wer rettet mich? - Die notwendige Reform des Sanitätergesetzes


1. Die Zahlen sind erschreckend, die Dunkelziffern hoch: Jedes 3. bis 4. Mädchen und jeder 7. bis 8. Bub wird im Lauf seiner Kindheit und Jugend zumindest einmal Opfer von sexueller Gewalt. Expertinnen zufolge schafft es nur eines von zehn der betroffenen Kinder, sich jemandem anzuvertrauen und Hilfe zu holen. Denn der überwiegende Teil der Täter kommt aus dem sozialen Umfeld. Die meisten sind männlich, Zehn bis zwölf Prozent sind Frauen. Die Psychotherapeutin Christine Bodendorfer, die sich auf den Themenbereich sexualisierte und sexuelle Gewalt und Trauma spezialisiert hat, spricht von einem "perfiden und häufigen Verbrechen". Denn es geht um den Missbrauch von Liebe und Vertrauen, dem Ausnützen von Machtverhältnissen und von Scham.

In den knapp 30 Österreichischen Kinderschutzzentren mit insgesamt rund 200 Mitarbeiterinnen werden alljährlich mehr als 10.000 minderjährige Gewalt- und Missbrauchsopfer und deren Bezugspersonen betreut. Eine besondere Einrichtung ist die Kinderschutzgruppe im AKH in Wien, eine forensische Kinder- und Jugenduntersuchungsstelle, bei der Fälle von sexuellem Missbrauch so dokumentiert werden, dass die Untersuchungsergebnisse auch als Basis für Gerichtsverfahren eingesetzt werden können. Ein Beitrag von Maria Harmer.

2. Erleidet man in Österreich einen Herzinfarkt oder Unfall, bringt einen meist die Rettung in ein Krankenhaus. Doch wer sitzt eigentlich in diesem Rettungsauto und was kann er oder sie? Nicht immer wird ein Notarzt alarmiert, also kommen je nach Bundesland und Organisation in Österreich zwei bis drei Sanitäterinnen und Sanitäter mit unterschiedlichem Ausbildungsgrad zu den Patienten. Von 260 Stunden Ausbildung für Rettungssanitäter bis zu etwa 1.700 Stunden für die höchstmögliche Qualifikation - Notfallsanitäter mit Notkompetenz für Beatmung und Intubation. Österreich ist damit im internationalen Vergleich Schlusslicht. In Deutschland und der Schweiz etwa ist eine dreijährige Ausbildung für die höchste Qualifikationsstufe üblich.

Im Gesundheitsministerium wird derzeit an einer Reform des 20 Jahre alten Sanitätergesetzes gearbeitet, um den Herausforderungen der Zukunft, Stichwort demographischer Wandel, gerecht zu werden. Wie könnte eine neue, verbesserte Ausbildung aussehen und was bringt sie der Bevölkerung? Lukian Guttenbrunner hat mit Prof. Christoph Redelsteiner, Lehrgangsleiter vom Universitätslehrgang für Rettungsdienstmanagement Donau Universität Krems und Dr.in Daniela Schrenk, Anästhesistin und Ärztin auf dem Notarzthubschrauber in Wiener Neustadt gesprochen.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA.

Service

Weitere Infos zum Beitrag über sexuellen Missbrauch an Kindern:

Interviewte Personen:

Univ. Prof.in Dr.in Susanne Greber-Platzer, MBA
Leiterin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien
Tel.: 01 40400-34880
Homepage

DSA Christine Bodendorfer
Psychotherapeutin
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Alle Kinderschutzzentren in Österreich
Netzwerk gegen sexuelle Gewalt an Mädchen, Buben und Jugendlichen
Kinderschutzgruppe AKH
Österr. Gesellschaft für Kinderschutz-Medizin
Die Österreichischen Kinderschutzzentren

Weitere Infos zum Beitrag über ein neues Sanitätergesetz:

Interviewte Personen:

FH-Prof. DSA Mag. (FH) Dr.PhDr. Christoph Redelsteiner, MSc
Lehrgangsleiter Universitätslehrgang für Rettungsdienstmanagement Donau Universität Krems
Studiengangsleiter Soziale Arbeit (MA)
Department Soziales
FH St. Pölten
Campus-Platz 1
3100 St. Pölten
E-Mail
Homepage

Dr.in Daniela Schrenk
Fachärztin für Anästhesie
Notärztin am Notarzteinsatzfahrzeug Wr. Neustadt und Notarzthubschrauber Christophorus 3
Notfallsanitäterin

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin
Österreichische Gesellschaft für Ethik und Recht in der Notfall- und Katastrophenmedizin
Bundesverband Rettungsdienst
Berufsrettung Wien

Buch-Tipp:

ÖGERN Tagungsband
Rettungsdienst: 20 Jahre Sanitätergesetz Band X (2023)

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