ORF/JOSEPH SCHIMMER
Contra - Kabarett und Kleinkunst
Mit Malarina von Sarajewo bis zum Brunnenmarkt
Malarina heißt im wirklichen Leben Marina Lackovic. Als Kabarettistin begeistert sie ihr Publikum mit einem ebenso listigen wie pointenreichen Mix aus angewandter Völkerkunde, politischer Satire und komödiantischer Aufarbeitung des von Stolz und Vorurteilen geprägten Verhältnisses zwischen Österreich und Serbien. Für ihr Solo "Serben sterben langsam" erhielt sie den Kabarettpreis Salzburger Stier 2023.
2. Juli 2023, 19:05
Geboren wurde Malarina in einem serbischen Dorf. Zu Beginn der 1990er Jahre kamen ihre Eltern als Gastarbeiter nach Tirol. Malarina weiß heute als gelernte Tirolerin serbischer Herkunft das Repertoire altbekannter Klischees auf der Bühne treffsicher einzusetzen.
2011 zog es die Künstlerin nach Wien, in die Hauptstadt der Misanthropie - um die hohe "Tiroler Erwartungshaltung in Sachen Freundlichkeit nicht weiter zu enttäuschen". Dort startete sie im Politically Correct Comedy Club der queeren Community ihre Bühnenkarriere.
In ihrem ersten Solo Serben sterben langsam, dessen Titel als Anspielung auf den Propaganda-Spruch "Serbien muss sterbien" aus dem Ersten Weltkrieg zu verstehen ist, verhandelt ihre Bühnenfigur die große europäische Geschichte aus serbischer Perspektive.
Zusätzlich bietet Malarina auch unterhaltsame Einblicke in Sitten und Gebräuche des Balkans und startet den ambitionierten Versuch, mit Kabarett zur Völkerverständigung beizutragen: zwischen den "Schwabos" (den Deutschsprachigen), den "Tschuschen" (ursprünglichen Gastarbeiter:innen aus Ex-Jugoslawien) und den "Elite-Tschuschen" von heute.
Eine perfekte austro-serbische Melange aus Zeitgeschichte und Klischees, aus klugem Witz und inspirierter Bühnenperformance; eine satirische Reise entlang der Balkanroute von Sarajewo nach Wien, auf den Brunnenmarkt.
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