Die Fm4 - Bühne von oben am Donauinselfestival.

APA/HERBERT P. OCZERET

Praxis - Religion und Gesellschaft

Festival, Ekstase und Seelsorge

Sanitäter für die Seele - Seelsorgeangebote auf österreichischen Festivals +++ Katholisch in China +++ Bischof von Odessa: tatkräftig und europäisch

1. Sanitäter für die Seele - Seelsorgeangebote auf österreichischen Festivals

Österreich steht mitten im Festivalsommer. Rund 150 Festivals finden von Juli bis September 2023 im ganzen Land statt. Für viele Junge und Junggebliebene eine Möglichkeit, den Alltag für einige Tage zu vergessen und sich ganz der Musik, Freiheit und Ekstase hinzugeben. Doch solche Großveranstaltungen haben auch ihre Schattenseiten. Die Vorwürfe gegen mehrere Mitglieder der deutschen Band Rammstein haben einmal mehr die Frage aufgeworfen, wie man Spaß, Freiheit und Sorglosigkeit ermöglichen und dabei gleichzeitig Sicherheit, Verantwortung und Fürsorge garantieren kann. Ein ökumenisches Team aus jungen Menschen aus der katholischen und evangelischen Kirche in Österreich hat sich ein Konzept überlegt, um Festivalbesucherinnen und -besuchern während der emotionsgeladenen und teils nervenaufreibenden Veranstaltungen Halt zu geben: mit Festivalseelsorge. Ob Festivals und mentale Fürsorge vereint werden können, sei überhaupt keine Frage mehr, sagt FM4-Festival-Expertin Susi Ondrusova. Um glaubwürdig zu sein, müsste dies aber auf Augenhöhe angeboten werden. Konstantin Obermayr war für "Praxis" vor Ort und hat sich angesehen, wie Festivals und seelische Achtsamkeit zueinanderpassen.


2. Katholisch in China

China ist ein multireligiöses Land. Die fünf offiziell anerkannten Religionsgemeinschaften sind der Buddhismus, Daoismus, Islam, Protestantismus und Katholizismus. Doch von Religionsfreiheit ist das Land unter Präsident Xi Jinping weit entfernt. Franz Herz hat die deutschsprachigen katholischen Gemeinden in Hongkong und Peking insgesamt acht Jahre lang als Pfarrer betreut und kehrt nun zurück nach Wien. Menschen, die aus beruflichen Gründen allein oder mit ihren Familien einige Jahre in China leben, ist es oft allein aus sprachlichen Gründen nicht möglich, sich einer chinesischen katholischen Pfarre anzuschließen. Hinzu kommt noch, dass es außer der offiziellen katholischen Kirche, die mit der politischen Führung kooperiert, auch eine romtreue Untergrundkirche mit eigenen Bischöfen gab. 2018 schließlich haben sich der Vatikan und China in einem nicht unumstrittenen Abkommen auf die gemeinsame Ernennung von Bischöfen durch die chinesischen Behörden und den Papst geeinigt, seither gibt es vorsichtige Kontakte zwischen den beiden Kirchen. ORF-China-Korrespondent Josef Dollinger hat Pfarrer Franz Herz zum Gespräch getroffen.


3. Bischof von Odessa: tatkräftig und europäisch

Die Hochwasserkatastrophe in der Ukraine durch die Sprengung des Dammes bei Nova Kachowka hat zehntausende Bewohnerinnen und Bewohner betroffen und viele Tausende obdachlos gemacht. Massive Hilfe leisteten in dieser Region die katholische Kirche und die ukrainische Caritas. Drehscheibe und Ausgangspunkt dieser Hilfe ist dabei die Hafenstadt Odessa, die nur wenige Autostunden von den Hochwassergebieten entfernt ist. Geleitet werden die Diözese von Odessa und die Hilfsorganisation Caritas-Spes von dem 67-jährigen Diözesanbischof Stanislav Schirokoradjuk. Mit ihm hat ORF-Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz über die Situation der Menschen und die Lage der katholischen Kirche im Landkreis Odessa gesprochen.

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