Ein Migrant an der tunesischen Grenze

APA/AFP/FATHI NASRI

Europa-Journal

Migration, Frankreich, Russland, Italien

Migration: Welchen Preis zahlt die EU in Tunesien? +++ Frankreich: Wiederherstellung der Ordnung +++ Russland: Eine Familie gegen den Krieg +++ Italien: Neapel zwischen Armut und Tourismus-Boom. Moderation: Verena Sophie Maier

Migration: Welchen Preis zahlt die EU in Tunesien?

Die EU und Tunesien haben eine verstärkte Zusammenarbeit gegen unkontrollierte Migration über das Mittelmeer vereinbart. Im Gegenzug für Finanz- und Wirtschaftshilfen soll Tunesien künftig dafür sorgen, dass weniger Boote Richtung Europa ablegen. Doch der Umgang des zunehmend autokratisch regierenden Präsidenten Kais Said mit Migrantinnen und Migranten aus Subsahara Afrika wirft Fragen auf. Welche Potenziale und Gefahren das Abkommen mit Tunesien birgt, erklärt die Migrationsexpertin Victoria Rietig von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.


Frankreich: Wiederherstellung der Ordnung

Die heftigen Krawalle, die Frankreich Ende Juni erschüttert haben, zeichnen sich durch hohe Aggression gegenüber der Polizei aus. Hunderte Einsatzkräfte wurden während der nächtelangen Unruhen verletzt, die nach dem Tod eines 17-Jährigen durch den Schuss eines Polizisten ausgebrochen waren. Auch Rathäuser, Schulen oder Bibliotheken wurden von den oft jugendlichen Randalierern gezielt angegriffen. Das wurde als Aufbegehren gegen die Republik gewertet und stellte Präsident Macron ausgerechnet vor dem Nationalfeiertag vor eine schwierige Herausforderung, wie Cornelia Primosch aus Paris berichtet.


Russland: Eine Familie gegen den Krieg

Die Familie der Sozialarbeiterin und fünffachen Mutter Tatjana Skurichina wird von den russischen Behörden unter Druck gesetzt und überwacht. Ihr Mann Dmitri steht wegen seiner politischen Protestaktionen unter Hausarrest. Der Unternehmer hatte sein Geschäftsgebäude in einem Dorf südlich von St. Petersburg mit Botschaften gegen den russischen Krieg in der Ukraine bemalt. Das Ehepaar lässt sich trotzdem nicht unterkriegen und wehrt sich gegen die Unterdrückung der Meinungsfreiheit. Tatjana Skurichina hat Miriam Beller erzählt, wie sich eine "gewöhnliche" russische Familie offen gegen den Krieg stellt.


Italien: Neapel zwischen Armut und Tourismus-Boom

Neapel erlebt heuer einen wahren Ansturm an Touristinnen und Touristen. Das kann die strukturellen Probleme der Stadt aber nicht überdecken. Zuweilen werden sie durch den Tourismusboom sogar noch verstärkt. In den alten Stadtvierteln im Zentrum steigen die Mieten, in Restaurants und Hotels fehlt Personal, weil Neapel zwar genügend Jugendliche hat, diese aber noch immer schlecht ausgebildet sind. Cornelia Vospernik hat eine Jugendintiative besucht und auch den Bürgermeister gefragt, wie er den Aufschwung der Stadt nachhaltig gestalten will.

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