Synagoge in Szombathely

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Radiokolleg

Jüdisches Leben im Grenzgebiet (3)

Rechnitz - Glanz und Elend der jüdischen Gemeinde

Die bedeutendste und größte jüdische Gemeinde im heutigen Süddburgenland war Rechnitz. Zur Gründung kam es in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts unter der Herrschaft der Familie Batthyany. Um 1850 erreichte sie mit 850 Mitgliedern ihren Höchststand. Doch schon im Zuge der Industrialisierung kam es zu Abwanderungen: Viele Rechnitzer Jüdinnen und Juden verliessen die Gemeinde in Richtung Budapest, Szombathely, Wien oder gingen gar nach Übersee. 1938 lebten hier noch 125 Menschen jüdischen Glaubens. Doch schon wenige Tage nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938 wurden die jüdischen Unternehmen beschlagnahmt und ihre Besitzer:innen vertrieben. Einigen gelang von Wien aus die Flucht nach Palästina und in andere Länder. Jene, denen eine Ausreise nicht gelang, wurden in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Heute erinnern nur noch der Friedhof, eine Gedenktafel am umgebauten Gebäude der ehemaligen Synagoge und ein Erinnerungsweg an das ehemalige jüdische Leben in Rechnitz.

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  • Eszter Hollosi
  • Thomas Mießgang