Geoengineering, Illustration

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Journal-Panorama

Geoengineering: Rettung oder unverantwortbares Risiko?

Technische Maßnahmen zur Klima-Kühlung sind umstritten - möglicherweise werden wir sie aber als letzten Ausweg brauchen

Der Klimawandel wird immer spürbarer, der heurige Juli war der heißeste in der Messgeschichte. Gleichzeitig wird es immer unwahrscheinlicher, dass die globalen Klimaziele - eine Beschränkung der Erwärmung auf 1,5 bzw. zwei Grad - erreicht werden. Als möglicher Ausweg erscheint da zumindest auf den ersten Blick das sogenannte Geoengineering. Darunter versteht man absichtliche und groß angelegte Eingriffe ins Klimasystem: Zum Beispiel, indem man der Atmosphäre Kohlendioxid entzieht oder aber indem man die Sonneneinstrahlung verringert. Speziell dieses "Solar Radiation Management" klingt verlockend, wäre es doch relativ schnell und einfach machbar - etwa durch die Ausbringung von Schwefelaerosolen in der Stratosphäre.

Noch sind die Methoden zur Abkühlung der Erde unerprobt, das Interesse vieler Staaten an einer genaueren Forschung steigt aber stark. Doch zahlreiche Experten warnen vor den möglichen Folgen: So könnte sich das Ozonloch wieder vergrößern, oder die Niederschlagsmuster könnten sich verändern, was zu Hungersnöten führen würde. Auch die politischen Folgen wären unabsehbar. Zudem wäre es Wasser auf die Mühlen der "Weiter so wie bisher"-Proponent: innen. Dennoch ist Geoengineering als Maßnahme, die das Schlimmste verhindern soll, aus jetziger Sicht nicht auszuschließen.

Gestaltung: Elisa Vass

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