Ein Mann hält sein Gesicht in Händen

PICTUREDESK.COM/AFP/TERCIO TEIXEIRA

Praxis - Religion und Gesellschaft

Bangen um Geiseln in Israel

Israel: Religionen im Schatten des Krieges +++ Koloniales Erbe: Homophobie in Afrika +++ Containerdorf für die Türkei

1. Israel: Religionen im Schatten des Krieges

Auch wenn der Krieg in Israel geographisch nicht in nächster Nähe tobt, geht er auch hierzulande vielen Menschen nahe. Nicht zuletzt deshalb, weil viele Verwandte, Freundinnen und Freunde in Israel, auch in den besetzten Palästinensergebieten haben.
Eskaliert ist die Situation durch einen brutalen Tötungsfeldzug der radikal islamischen Hamas am 7. Oktober. Rund 200 Menschen haben die Terroristen als Geiseln entführt. Der katholische Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa hat sich selbst als Geisel angeboten, wenn die Hamas im Austausch für ihn Kinder freilässt.
Seit den Massakern und Entführungen ist auch der Nahostkonflikt an sich wieder in den Fokus der Medienberichte gerückt. Welche politischen, historischen, aber vor allem welche religiösen Komponenten darin eine Rolle spielen, beleuchten Anna-Lena Seeber, Konstantin Obermayr und Susanne Krischke in PRAXIS.


2. Koloniales Erbe: Homophobie in Afrika

Der kongolesische Kardinal Fridolin Ambongo Besungu hat kürzlich für Irritationen gesorgt, als er verlautbart hat, dass er bei der derzeit im Vatikan tagenden Weltsynode nicht über den Umgang der katholischen Kirche mit Homosexuellen sprechen wolle. Vielmehr gehe es bei dem Treffen um eine neue Art, miteinander in Richtung Gott zu gehen. In mehreren afrikanischen Staaten, in Uganda, Nigeria, Kenia und Tansania sind heuer Gesetze erlassen worden, die queere Menschen stark unter Druck setzen, Homosexualität für gesetzeswidrig erklären und mit schweren Strafen bis hin zur Todesstrafe ahnden. Die Homophobie in diesen Regionen habe ihre Wurzeln allerdings in jener Zeit, in der die meisten der betroffenen Länder Kolonialgebiete westlicher Staaten waren, erklärt auch ein ugandischer LGBTIQ+-Aktivist. Es handle sich sozusagen um importierte Homophobie. Heute fördern auch US-amerikanische evangelikale Kirchen, die in den afrikanischen Staaten aktiv sind, die Ablehnung und Diskriminierung queerer Menschen. Amelie Sztatecsny berichtet über die Hintergründe der Homophobie in afrikanischen Staaten.


3. Containerdorf für die Türkei

Während die Republik Türkei dieser Tage ihr hundertjähriges Bestehen feiert, sind im Südosten des Landes die Auswirkungen des Erdbebens vom Februar dieses Jahres noch immer spürbar. Das Beben, das am 6. Februar 2023 zeitgleich die Türkei und Syrien erschütterte, hat nach offiziellen Angaben mehr als 60.000 Menschen getötet und Tausende weitere verletzt. Die Menschen, die überlebt haben, waren schwerstens traumatisiert und hatten ihre gesamte Existenz verloren. Es fehlte an Grundnahrungsmitteln, Wasser, Unterkünften und Kleidung. Fast alle Familien hatten Angehörige verloren oder suchten sie verzweifelt unter den Trümmern. Der muslimische Hilfsverein Rahma Austria nahm unmittelbar nach der Katastrophe die Nothilfearbeit auf und verteilte Soforthilfepakete mit Lebensmitteln, Wasser und Zelten. Um nachhaltiger zu helfen, errichtete Rahma Austria in der Türkei 205 Containerhäuser als Notunterkünfte für Familien in Malatya, deren Häuser zerstört worden waren. Lise Abid hat das neue Containerdorf für PRAXIS besucht.

Service

Praxis 11.10.2023: Kein Frieden im Nahen Osten
Religion ORF: Kardinal bietet sich im Austausch gegen Hamas-Geiseln an
Religion ORF: Kardinal: Arabische Welt widerspricht zu wenig gegenTerror
Religion ORF: Gazastreifen: Papst fordert humanitäre Korridore
Religion ORF: Bischof Marketz ruft zu Friedensgebet für Nahost auf
Religion ORF: Patriarch von Jerusalem rechnet mit langem Krieg
Religion ORF: Österreich gedenkt der Opfer des Terrors in Israel
Universität Kassel
SMUG International
AfroRainbowAustria
Nachrichtenportal der katholische Kirche in Deutschland
Rahma Austria

Sendereihe

Gestaltung

  • Judith Fürst