Ö1 Kunstsonntag: Radiokunst-Kunstradio

Burgenländische Roma und ihre Vertreibung

"Am Bildrand ein oder zwei verwischte Mädchen" von Peter Pessl

Fast alle Roma-Siedlungen im Burgenland wurden im Zuge der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik zerstört und nicht wiederaufgebaut, so auch in jenem südburgenländischen Ort, in dem Peter Pessl seit 2010 sein Atelier eingerichtet hat und der aus zwei Ortsteilen, nämlich Markt Allhau und Buchschachen, besteht. In beiden gab es bis Anfang der 1940er Jahre größere Roma-Siedlungen, von denen nichts geblieben ist, als der Naturraum, der sie einst umgeben hat, und eine ferne, kaum noch wahrnehmbare, verwischte Erinnerung, wie sie sich in Berichten von Zeitzeug:innen, aber auch in den wenigen erhaltenen Fotografien von Bewohner:innen und ihren Wohnstätten der Betrachter:in mitteilt.

Eine überaus eindrucksvolle Fotografie, die eine Gruppe von Bewohner:innen der Roma-Siedlung Buchschachen bei einer Polizeirazzia in den Dreißigerjahren zeigt und insbesondere die schemenhaften Gestalten am Bildrand, haben den Autor Peter Pessl dazu inspiriert, ein lange geplantes Radiostück über die verschwundenen Roma zu realisieren. Ausgehend von einem längeren Gedicht mit dem Titel "Am Bildrand ein oder zwei verwischte Mädchen" versammelt er an die 100 Sounds, um an die Ermordeten und ihr tragisches Schicksal zu erinnern.

Service

Ö1 Kunstradio

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Sendereihe

Gestaltung

  • Anna Soucek