Konfliktzone Familie

23. November 2023, 13:00

Wenn die eigenen vier Wände nicht mehr der Ort sind, an dem man sich sicher und entspannt fühlt, sondern im Gegenteil zum Ort der Bedrohung und der Angst werden. Wenn Emotionen hoch kochen, wie Wut, Aggressionen und Frust bis die Situation eskaliert und in Gewalt mündet. Das womöglich nicht ein Mal, sondern über Monate, über Jahre hinweg. Für viele Frauen, die Gewalt erleben, wird gerade das eigene Zuhause und die Partnerschaft zum gefährlichsten Ort. Dort sind sie am häufigsten körperlichen bzw. sexuellen Gewalthandlungen ausgesetzt. In der vermeintlich vertrauten Nähe des Täters, der meist der Partner, Ex-Partner oder ein anders männliches Familienmitglied ist. Oft sind auch die Kinder betroffen.

Die Familie als Tatort. Die Pandemiejahre haben laut Daten zu einem Anstieg der Gewalt in der Familie geführt. Aber auch andere Krisen können schwer auf dem Familienalltag lasten. Gefühle von Ohnmacht, Angst und Verzweiflung angesichts globaler Ereignisse etwa, die wir nicht kontrollieren können, wie Kriege, andere militärische Konflikte oder der Klimawandel. Persönliche Kränkungen, Misserfolge, Frust im Alltag und in der Arbeit sind ebenso Emotionen, die man mit in die Familie nimmt. Wohin aber mit der Wut? Bis zu welchem Grad lassen sich Krisen noch selbst in der Familie bewältigen und ab wann ist die Hilfe Dritter notwendig - bevor es eskaliert und bevor es zu Gewalt kommt?

"Alles muss man nicht alleine schaffen!", ist auf der Webseite der Wiener Frauengesundheitszen-tren FEM und FEM Süd zu lesen. Seit über 25 Jahren beraten sie Frauen und Mädchen zu Themen der körperlichen und seelischen Gesundheit. Kathleen Löschke ist seit 1999 stellvertretende Leite-rin von FEM Süd und hat als klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin fast 25 Jahre Beratungserfahrung. Zu Gast bei Marina Wetzlmaier geht sie den "Wurzeln" von Gewalt nach. Wie gehen wir mit Konflikten und Krisen um, speziell im Kontext der Familie? Wie lassen sich Verhaltensmuster durchbrechen? Wie Gewalt verhindern? Welche Verantwortung tragen wir als Gesellschaft?

Hörerinnen und Hörer sind wie immer eingeladen mitzudiskutieren. Rufen Sie an unter 0800 22 69 79 (kostenfrei innerhalb Österreichs) oder schreiben Sie ein Email an punkteins(a)orf.at.

Service

Anlaufstellen, die kostenlos, anonym und rund um die Uhr erreichbar sind:
Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 222 555
Männernotruf: 0800 400 777
Rat auf Draht (Kindernotruf): 147

Sendereihe

• Punkt eins