Menschen mit Einkaufstaschen auf der Straße

APA/DPA/JAN WOITAS

Radiokolleg

Der moderne Konsumismus (3)

Wertewandel im Handel

Die Ereignisse der letzten Jahre haben ein Umdenken bei unseren Konsumentscheidungen angestoßen. Wer im Supermarkt zu nachhaltigen Produkten greift, dem wird Tribut gezollt. Wer sich für den Verzicht von Fleisch- und Milchprodukten entscheidet, mit dem E-Auto in die Arbeit fährt und auf Ökostrom setzt, gilt als fortschrittlich. Doch wie ethisch ist unser nachhaltiges Konsumverhalten tatsächlich? Ist ein vermeintlich nachhaltigeres Produkt, dessen Preis nur von einer bestimmten Klasse bezahlt werden kann wirklich besser? Wie glaubhaft sind die Etiketten und Zertifizierungen, die diesen Preis rechtfertigen? Außerdem stellt sich die Frage nach den individuellen Beweggründen, die uns zum ethischen Konsum veranlassen. Konsum ist nämlich seit jeher statusgetrieben und steht mit einer gewissen sozialen Schichtung in Zusammenhang. Das Streben nach Status führt in der heutigen Zeit zu einer erhöhten Nachfrage derer, die sich einen Tesla leisten können, aber trägt kaum zu Umverteilung und gesellschaftlichem Wohlstand bei. Die Reichen werden reicher und der Rest schaut durch die Finger. Zugleich ist eine erhöhte Nachfrage nach Konsumgütern, auch wenn sie grüner sind, nicht automatisch Hilfsmittel im Kampf gegen die Klimaerwärmung.

Service

Radiokolleg-Podcast

Frank Trentmann: Herrschaft der Dinge
Valentin Groebner: Aufheben. Wegwerfen
dtv Verlag| Erich Fromm: Haben oder Sein
Nina Tröger und Lisa Panhuber: Nachhaltiger Modekonsum in Österreich
Theresa Schleicher: Retail Report
Bernadette Kamleitner: Studien
Petra Riefler: Studien
Wijnand Jongen und Rainer Will: Das Ende des Online Shoppings

Sendereihe

Gestaltung

  • Till Köppel