Flüchtlinge aus den Südsudan

AP/SAM MEDNICK

Praxis - Religion und Gesellschaft

Provokation "Menschenrechte"

Menschenrechte in der Krise +++ Von der Feiertagsruhe zum Kaufrausch

1. Menschenrechte in der Krise

75 Jahre ist es her, dass die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte in Paris verkündet worden ist, genau am 10. Dezember 1948 - drei Jahre nach dem Schock des Holocaust, nach der Barbarei des Zweiten Weltkriegs.
Die Menschenrechte basieren auf dem Ideal von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden. Rechtlich ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte nicht bindend, ist aber die Basis für rechtlich bindende Völkerrechtsverträge, wie die beiden internationalen Pakte über die bürgerlichen und politischen Rechte und die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte und die Europäische Menschenrechtskonvention.
Eleanor Roosevelt, die Witwe des ehemaligen US-Präsidenten, hat damals, ab Jänner 1947, eine Kommission von 18 Experten geleitet, die die Erklärung ausgearbeitet hat. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte sollte schließlich ein Kompromiss werden, vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts. Die Menschenrechte dienen als Kompass, als Richtschnur und gelten für alle Menschen, für jeden Einzelnen auf dem Erdball, egal welchen Geschlechts, welcher Ethnie, ob religiös oder nicht. Susanne Krischke spricht u.a. mit der Sozialethikerin und Theologin Ingeborg Gabriel, dem ehemaligen UN-Sonderberichterstatter über Folter, Manfred Nowak und dem Völkerrechtsexperten Ralph Janik darüber, wie sich die Standards seit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte weiterentwickelt haben, aber auch darüber, wie Menschenrechte regelmäßig verletzt, missachtet und zunehmend auch in Frage gestellt werden.


2. Von der Feiertagsruhe zum Kaufrausch

In zwei Tagen, am 8. Dezember, feiert die katholische Kirche das "Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Gottesmutter und Jungfrau Maria", im Volksmund kurz Mariä Empfängnis genannt. Die wenigsten wissen heute noch, was genau an diesem Tag gefeiert wird. Der Kirchenbesuch am 8. Dezember gehört mittlerweile für eine Minderheit zum Pflichtprogramm, Mariä Empfängnis ist eher zum beliebten Shoppingtag vor Weihnachten mutiert und zudem einer der Tage mit dem höchsten Umsatz im Jahr. Entspricht das noch der ursprünglichen Intention eines Feiertages oder sollte die Feiertagsordnung überhaupt überdacht werden? Anna-Lena Seeber geht dieser Frage nach.

Service

Wiener Forum für Demokratie und Menschenrechte: Manfred Nowak
Universität Wien: Ingeborg Gabriel
Universität Wien: Ralph Janik
Sigmund Freud Privatuniversität: Ralph Janik
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Bundeskanzleramt: Grund- und Menschenrechte
Vereinte Nationen: Menschenrechte
Europäisches Parlament: Menschenrechte
Universität Wien: Stefan Schima
nomadin
Austrian Democracy Lab: Daniela Ingruber

Sendereihe

Gestaltung

  • Judith Fürst