Shinkai Karokhail

Shinkai Karokhail - HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG/CC BY-SA 2.0 DEED

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Afghanische Politikerinnen im Exil

"Kabuls Demokratie im Exil". Afghanische Politikerinnen blicken zurück auf Lebensgeschichten, die von Brüchen bestimmt sind - und vom Streben nach weiblicher Selbstermächtigung. Können sie aus dem Exil für eine Demokratie kämpfen, die nicht länger existiert? Eine Recherche von Franziska Dorau.

Suraya Akbari, Homaira Ayubi und Shinkai Karokhail sind legitime Volksvertreterinnen der demokratischen islamischen Republik Afghanistan, die heute nur de jure existiert. Sie haben es in einer patriarchalen, muslimischen Kultur in hohe politische Ämter geschafft, um mitansehen zu müssen, wie ihr Land mit dem Abzug der westlichen Truppen auf den Nullpunkt der Frauenrechte zurückgeworfen wurde.

Im Exil
Suraya Akbari war mit 27 Jahren eine der jüngsten Abgeordneten in Kabuls Parlament. Ihre Position nutzte sie, um den Mädchen aus ihrer Heimatprovinz Paktika den Schulbesuch zu ermöglichen. Homaira Ayubi ist Mathematikerin und leitete den Anti- Korruptionsausschuss. Mit Hilfe einer kalifornischen NGO floh sie mit ihrer Familie nach Kanada. Wie auch Shinkai Karokhail, die 2021 als Geflüchtete in Toronto ankam - jener Stadt, in der sie einige Jahre zuvor als Botschafterin Afghanistans tätig war.

Ein virtuelles Parlament
Shinkai Karokhail versucht, von Kanada aus ein Netzwerk afghanischer Politikerinnen zu bilden als Gegenpol zur Gewaltherrschaft der Taliban in ihrer Heimat. Alle drei Frauen blicken zurück auf unermüdliches Streben nach weiblicher Selbstermächtigung gegen die Widrigkeiten afghanischer und internationaler Politik.
(Übernahme: SWR 2023)

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