Demonstranten rangeln, Mexiko

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Ö1 Hörspiel

Mütter auf der Suche nach ihren Kindern

"Campo" von Laura Uribe. In Mexiko herrschen kriminelle Kartelle über Zivilbevölkerung, Polizei und Justiz. Menschen verschwinden, werden ermordet, ihre Körper nie gefunden. Angehörige machen sich auf die Suche. Ein Hörspiel aus Augenzeugenberichten.

"Campo" bedeutet Feld, Gelände, Land, aber auch: Schlachtfeld - oder Acker. So vieldeutig ist Mexiko: "ein fruchtbares Land. In Mexiko sät man Körper". Las Rastreadoras, die Spurensucherinnen, sind eine Gruppe von Frauen, die Angehörige verloren haben. Sie verschwanden. Der Sohn, die Tochter, der Mann, der Vater. Entführt, gefoltert, getötet, verscharrt. Irgendwo. Wie sollen sie Abschied nehmen, trauern? Alleingelassen von einer schlecht ausgestatteten und korrupten Polizei und Justiz, bedroht von mächtigen Kriminellen der Drogenkartelle, machen sie sich selbst auf die Suche. Mit Schaufel und Hacke graben sie nach den Knochen ihrer Liebsten. Die Autorin hat an Suchaktionen teilgenommen und mit Hinterbliebenen, Polizistinnen und Rechtsmedizinerinnen gesprochen.

"Campo" von Laura Uribe wurde heuer mit dem renommierten "Prix Italia" ausgezeichnet.

Mit Marina Galic, Jule Böwe, Nuri Singer, Jenny Schily, Lisa Hrdina, Stephanie Eidt, Lena Stolze, Marina Frenk, Anastasia Gubareva, Manuel Harder und Abak Safaei-Rad, Übersetzung aus dem mexikanischen Spanisch: Franziska Muche, Komposition: Achim Zepezauer, Ton und Technik: Thomas Monnerjahn und Susanne Beyer, Regie: Friederike Wigger (Deutschlandfunk Kultur 2022)

Laura Uribe, geboren 1984 in Mexiko, ist Performance-Künstlerin, Journalistin, Autorin und Regisseurin. Ihre Arbeiten sind politisch geprägt und haben oftmals dokumentarischen Charakter.

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