"Brecht in Jubel aus, ihr Trümmer Jerusalems"

18. Dezember 2023, 06:57

Jesaja, der große wort- und bildgewaltige Prophet des Alten Testaments, lebte im 8. Jahrhundert vor Christus. Seine Zeit war geprägt von Krieg und Unterdrückung, von sozialer Not und ständiger Bedrohung durch feindliche Völker.

Jesaja wusste, dass unsere Welt und unser Leben von Verwundung und Ausbeutung gezeichnet sind. Doch in seinen Texten begegnet uns eine immense Widerstands- und Hoffnungskraft. Inmitten von Krieg und Zerstörung prophezeite er eine Wende zu Frieden und Gerechtigkeit, die sich in der Gestalt des erwarteten Messias verdichtet. Das macht Jesaja auch zu einer wichtigen Gestalt des Advent. Mit großer Hoffnung im Herzen konnte er den kühnen Satz zu Papier bringen: "Brecht in Jubel aus, jauchzt zusammen, ihr Trümmer Jerusalems." (52,9)

Auf den ersten Blick eine Zumutung, könnte man meinen. Trümmer und Ruinen stehen für Zerstörung, Tod und den Abbruch zivilisierten Lebens. Wie soll da Jubel und Freude aufkommen? Jesaja aber kannte die Erfahrung, dass in den dunklen Momenten des Lebens Gott zu wirken beginnt. Es ist eine Hoffnung wider alle Hoffnung, die ihn antrieb. Diese Hoffnung beginnt in einer kaputten Welt, die durch die Ankunft Gottes wieder ganz und heil werden soll.

Jesaja weiß: Auch wenn alles am Ende zu sein scheint, ist nicht alles aus, weil Gott einen neuen Anfang setzen kann. Das soll auch unsere Hoffnung sein inmitten der vielen Trümmer unserer Zeit und des eigenen Lebens.

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• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler