Robert Walser, 1890

Robert Walser - GEMEINFREI

Radiogeschichten

"Das Ende der Welt", "Schneien" und "Weihnacht" aus "Fritz Kochers Aufsätze" von Robert Walser. Es liest Horst Christian Beckmann

Der Schweizer Dichter Robert Walser, bis heute einer der merkwürdigsten Figuren der literarischen Moderne, war zu seiner Zeit fast ein Star. Vor und nach dem Ersten Weltkrieg hatte er hunderte Feuilletons und unterschiedlichste Kurzprosa in renommierten Zeitschriften wie der "Weltbühne" oder der "Neuen Rundschau" veröffentlicht. Und die Liste von Walser-Bewunderern ist mehr als imposant: Robert Musil und Walter Benjamin schrieben über ihn, Kafka bezeichnete ihn als seinen Lieblingsautor, Hermann Hesse hatte über den Verfasser von drei Romane über Sonderlinge, Gehülfen und andere minoritäre Gestalten gesagt: "Wenn 1.000 Menschen Walser lesen würden - gäbe es keinen Krieg und die Welt würde besser." Allerdings war der Meister der kleinen Form und unscheinbarer großer Gedanken Ende der 1920er Jahre trotz weitergehender Publikationen in Vergessenheit geraten: Walser war schizophren und befand sich von 1929 bis zu seinem Tod am Weihnachtstag 1956 in der Psychiatrie.

1904 erschien das erste Buch Robert Walsers: "Fritz Kochers Aufsätze". Dieser Fritz Kocher ist Gymnasiast und hält in einfacher, mitunter noch kindlicher Sprache seine Weltbetrachtungen fest. Für Walser war das Buch die Einübung in die literarische Entschlüsselung der Welt durch den scheinbar naiven Blick auf ihre Details, in denen sich das Ganze spiegelt.

Service

Robert Walser: "Das Ende der Welt", "Schneien" und "Weihnacht" aus "Fritz Kochers Aufsätze", Suhrkamp Verlag

Sendereihe

Gestaltung

  • Peter Zimmermann

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