Oskar Kokoschka

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Betrifft: Geschichte

Der Ausnahmekünstler

Oskar Kokoschka
Mit Bernadette Reinhold, Oskar Kokoschka Zentrum an der Universität für angewandte Kunst Wien. Gestaltung: Rosemarie Burgstaller

Oskar Kokoschka zählt heute zu den bedeutendsten österreichischen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Doch zu Lebzeiten hat hierzulande der 1886 in Pöchlarn geborene Vertreter des Expressionismus schon früh polarisiert. So schrieb etwa die Wiener Zeitung anlässlich von Kokoschkas Ausstellungsteilnahme 1911 in den Räumen des Hagenbundes: "Der eigentliche Klimt-Töter ist Oskar Kokoschka, dem zwei Säle eingeräumt wurden, wahre Folterkammern des Auges."

Oskar Kokoschka, der von 1919 bis 1926 eine Professur an der Dresdner Kunstakademie innehatte und international erfolgreich tätig war, ging 1934 nach Prag, wo er bis zu seiner Emigration im Oktober 1938 nach London lebte. In Großbritannien engagierte sich der Künstler in mehreren antifaschistischen Exilorganisationen. Sein Werk galt in NS-Deutschland als verfemt, wurde aus den Museen entfernt und diffamiert.

Mehrere zentrale Gemälde, darunter "Die Windsbraut", befanden sich in der Münchner "Entartete Kunst"-Schau von 1937. Nach 1945 blieb er in Großbritannien und nahm 1947 die britische Staatsbürgerschaft an. Anfang der 1950er-Jahre ließ er sich in der Schweiz nieder. Nach Österreich kehrte Kokoschka lediglich kurzzeitig, etwa für die von ihm 1953 begründete Sommerakademie, "Schule des Sehens", in Salzburg, zurück.
Das Verhältnis Oskar Kokoschka und Österreich ist komplex, wie die Kunsthistorikerin Bernadette Reinhold in ihrer aktuellen Monografie schreibt, es ist die "Geschichte von Kränkung und Bewunderung, von Heimat- und Hassliebe, politischer Vereinnahmung und Opportunismus".

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Gestaltung

  • Rosemarie Burgstaller