Die Esplanade an der Traun in der Kaiser-Stadt Bad Ischl im Salzkammergut

APA/BARBARA GINDL

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Das Salzkammergut - Geschichte einer Region (3)

Das Salzkammergut und die Politik

Die Gegend rund um Bad Ischl, Hallstatt und das Ausseerland gilt traditionell als widerständige Region. Schon im Spätmittelalter bildeten sich rund um die Salzbergwerke am nördlichen Alpenrand Vorformen der organisierten Arbeiterbewegung - eine Tradition, die bis heute bis zu einem gewissen Grad lebendig ist. "Das innere Salzkammergut ist traditionell links orientiert", erklärt der Altausseer Historiker Helmut Kalss: "Die Sozialdemokratie hat in dieser Region im österreichischen Vergleich immer überdurchschnittlich gute Wahlergebnisse erzielt. Daraus lässt sich auch erklären, dass die Gegend zwischen Ischl, Goisern und Aussee der einzige Landstrich in Österreich war, in der es, außer in Kärnten, zu Ansätzen von bewaffnetem Widerstand gegen die nationalsozialistische Terrorherrschaft gekommen ist."

Gleichzeitig war Bad Ischl ab 1938 eines der Zentren aggressiver Arisierungen, zwischen Altausseer- und Wolfgangsee siedelten sich während der Sommermonate zudem prominente Nazis an. In Ebensee errichtete die SS ab 1943 auf Befehl Adolf Hitlers das größte Außenlager des KZ Mauthausen: Im "Konzentrationslager Ebensee" wurden 8.745 Häftlinge ermordet, viele starben noch nach der Befreiung am 6. März 1945. Im "Zeitgeschichte-Museum Ebensee" wird das Gedenken an die dunklen Jahre des Nationalsozialismus seit 2001 auf vorbildliche Weise hochgehalten.

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