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Dimensionen
Paul Feyerabend: Der Radikalist der Wissenschaftstheorie
Zeitlebens forderte der österreichische Philosoph, der vor 100 Jahren in Wien geboren wurde, mit seinen Thesen das tradiotionelle wissesnchaftliche Denken heraus.
10. Jänner 2024, 19:05
"Gegen die Vernunft habe ich nichts, ebenso wenig, wie gegen Schweinebraten. Aber ich möchte nicht ein Leben leben, in dem es tagaus tagein nichts anderes gibt als Schweinebraten." So schrieb Paul Feyerabend 1970 an seinen Freund und Kollegen Hans Albert. Der Briefwechsel der beiden ist in vielerlei Hinsicht ein kondensiertes Zeitdokument, das die Diskursfreude der 1970er und vor allem die rasante Entwicklung von Feyerabends Denken abbildet. Albert, kritischer Rationalist und Popperianer auf der einen Seite, Feyerabend als sprunghafter Spötter auf der anderen: Der österreichische Wissenschaftstheoretiker nahm innerhalb weniger Jahre immer radikalere Positionen ein, den etablierten Leitmotiven wie Vernunft und Wahrheit schleuderte er sein berühmtes "Anything goes" entgegen. Die Fachwelt reagierte mit Unverständnis und Kopfschütteln. Feyerabend, der vor 100 Jahren in Wien geboren wurde, nahm das einigermaßen gekränkt zur Kenntnis, setzte seine Provokationen aber fort.
Sendereihe
Gestaltung
- Robert Czepel