Jon Fosse

APA/AFP/DPA/BORIS ROESSLER

Ö1 Kunstsonntag: Tonspuren

Begegnungen mit dem Nobelpreisträger Jon Fosse

Der Norweger Jon Fosse ist einer der erfolgreichsten Dramatiker seiner Generation. Seine Theaterstücke beschreiben auf einzigartige Weise das Unsagbare der menschlichen Existenz. Aber auch seine Romane und Erzählungen werden als Meisterwerke der Gegenwartsliteratur gefeiert. 2023 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Jon Fosse wurde am 29. September 1959 in der westnorwegischen Küstenstadt Haugesund geboren und wuchs in dem unmittelbar an einem Fjord gelegenen Dorf Fosse auf. "Foss" heißt "Wasserfall", "fosse" "strömen". Seit "Rot und Schwarz", seinem 1983 erschienenen Debütroman, hat Fosse mehrere Dutzend Bücher veröffentlicht: Romane, Lyrik- und Essaybände sowie Kinderbücher. Mit seinen mehr als 30 Theaterstücken wurde er zu einem der weltweit meistgespielten Dramatiker. Seine Theaterstücke umkreisen die poetische Kraft der Stille und beschreiben auf einzigartige Weise das Unsagbare der menschlichen Existenz.

"Fosses Prosa vermittelt ein Gefühl der Stille, sie hat etwas von Wellen oder von einer Meditation", findet Cecilie Seiness, Lektorin des Osloer Verlags "Det Norske Samlaget", in dem Jon Fosses Werk erscheint, geschrieben übrigens auf "Nynorsk", dem Mitte des 19. Jahrhunderts aus den ländlichen Dialekten West- und Zentralnorwegens entwickelten "Neunorwegisch". Fosse, der auch als einer der großen Mystiker der europäischen Literatur gilt, ist als Schriftsteller äußerst produktiv und vielseitig, denn: "Darin liegt für mich beim Schreiben die große Freude: Ein neues Universum zu betreten oder zu erschaffen - eines, das zuvor nicht existierte und auch für mich neu ist." Thomas David hat den Autor in Oslo und in Hainburg an der Donau, seinem Zweitwohnsitz getroffen.

Suche in Dunkelheit und Licht
Der norwegische Schriftsteller Jon Fosse
Ein Feature von Thomas David
(Ko-Produktion WDR/ORF 2023)

Sendereihe

Übersicht