Eine Frau mit einem Bild von Lenin vor seinem Mausoleum

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Radiokolleg

Lenin - Flammenwerfer der Revolution (1)

Der Mann im Mausoleum

Wladimir Iljitsch Uljanow - genannt Lenin - war Revolutionär, Staatsgründer und kühl kalkulierender Massenmörder. Er hat das 20. Jahrhundert geprägt wie wenige andere. Eine politische Bilanz zu seinem 100.Todestag.

Am 21.Jänner 1924, vor einhundert Jahren, starb einer der einflussreichsten und umstrittensten Politiker des Zwanzigsten Jahrhunderts - an den Folgen mehrerer schwerer Schlaganfälle. Das Mausoleum, das ihm seine Nachfolger in Moskau errichtet haben, gehörte jahrzehntelang zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der russischen Hauptstadt. Wladimir Iljitsch Lenin hat dem Zwanzigsten Jahrhundert seinen Stempel aufgedrückt - als Führer des Oktoberumsturzes von 1917, als Erfinder des sogenannten "Marxismus-Leninismus" und als Mitbegründer eines der gewaltigsten Reiche der Weltgeschichte - der Sowjetunion. Menschenleben zählten für den Beamtensohn aus der russischen Provinz wenig - für sein großes Ziel, die Weltrevolution, opferte Lenin bedenkenlos Millionen Menschenleben. Und das Ergebnis? Wo immer auf der Welt leninistische Regimes an die Macht gekommen sind, haben sie Massenelend und diktatorische Repression über die Menschen gebracht.

"Lenin war ein Produkt seiner Zeit und seines Landes: eines gewalttätigen, tyrannischen und korrupten Russland", so resümiert der Lenin-Kenner Victor Sebestyen das Wirken des Diktators: "Der revolutionäre Staat, den Lenin schuf, war weniger die sozialistische Utopie, von der er träumte, als ein Spiegelbild der zaristischen Autokratie." Eine desaströse Bilanz, wie man sagen muss.

Service

Radiokolleg-Podcast

Verena Moritz und Hannes Leidinger: "Lenin - Die Biographie - Eine Neubewertung", Residenz-Verlag, Salzburg, 656 Seiten

Victor Sebestyen: "Lenin - Ein Leben", aus dem Englischen von Henning Thies, Karin Schuler und Norbert Juraschitz, Rowohlt-Berlin, 736 Seiten

Slavoj Zizek: "Lenin heute", aus dem Englischen von Axel Walter, wbg Academic in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (wbg), 268 Seiten

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