Georgi Kalaidjiev (Mitte) auf dem Weg zur Musikschule

ROLF K. WEGST

Hörbilder

Geiger Georgi Kalaidjiev und die Musikschule im Roma-Ghetto

"Das Wunder von Sliwen. Romakinder begegnen Mozart." Einst feierte der Geiger Georgi Kalaidjiev mit den "Sofioter Solisten" Welterfolge. 2008 gründete er im Romaghetto seiner bulgarischen Heimatstadt Sliwen eine Musikschule. Europaweit einzigartig zeigt das Projekt seitdem Romakindern einen Weg aus der Armut - mit Hilfe der klassischen Musik.

Höchst erfolgreich und europaweit einzigartig zeigt eine kleine Musikschule am Rande eines bulgarischen Roma-Gettos Kindern und ihren Eltern einen Weg aus der Armut. Nicht mit Roma-Folklore, nicht mit Hip-Hop und Tschalga, sondern allein mithilfe der klassischen Musik.

Gegründet wurde sie von dem Roma-Musiker Georgi Kalaidjiev und seiner deutschen Frau, Maria Hauschild. Kalaidjiev spielte mit den "Sofioter Solisten" in der Carnegie-Hall in New York, der Royal Albert Hall in London, der Oper von Sydney, im Leipziger Gewandhaus. Er arbeitete mit Nigel Kennedy und Ennio Morricone. Als er vor mehr als 15 Jahren das Viertel besuchte, in dem er selbst aufgewachsen war, schockierte ihn die Hoffnungslosigkeit der Kinder dort so sehr, dass er beschloss, zu helfen.

Er nannte sein Projekt "Musik statt Straße". Seine Schüler lernen inzwischen an den besten Musikgymnasien Bulgariens. Sie treten - live übertragen von arte - mit dem europäischen Jugendorchester Demos in der Pariser Philharmonie auf. Sie geben Konzerte mit den besten Musikern ihres Landes. Jetzt machen sich die ersten Schüler bereit, das Erbe ihres Maestros anzutreten.

"Das Wunder von Sliwen. Romakinder begegnen Mozart."
Von Mirko Schwanitz (Übernahme Deutschlandfunk 2022)

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