Kontrolle und Aberglauben

8. Februar 2024, 06:57

Seit Anbeginn der Menschheit gibt es ja etwas wie magisches Denken. Um Kontrolle über das Leben zu erlangen, wurden immer schon Geister beschwört, Göttern wurden Tiere geopfert, Regentänze wurden aufgeführt oder man tröpfelte auf das gebrochene Schienbein Lourdes-Wasser.

Es ist der Versuch, mit irrationalem Verhalten das Schicksal zu beeinflussen. Es gibt auch noch sehr viele Menschen, die vertrauen der Astrologie. Ich persönlich nicht, aber das ist angeblich typisch für einen Stier. Ich sammle jedoch leidenschaftlich gern Rituale, Bräuche und Aberglauben aus diversen Ländern. Zum Beispiel in der Schweiz glaubt man, es wird ein guter Tag, wenn man zwei gelbe Autos hintereinander sieht. Ich vermute, deswegen sind wahrscheinlich in der Schweiz Wohnungen gegenüber der Post sehr teuer. In Italien berührt man das Hinterteil von Statuen, weil das verspricht Reichtum und in Nordindien sagt man, es erhöht die Fruchtbarkeit, wenn im Schlafzimmer neben dem Bett ein Elefant steht. Also falls Sie dort noch Platz haben, ist das vielleicht eine Überlegung wert.

Es gibt weltweit Millionen solcher abergläubigen Rituale und vielleicht funktioniert ja auch eines wirklich. Leider wissen wir nicht welches. Ich mag aber das Irrationelle bei uns Menschen. Ein Bekannter von mir ist Wissenschaftler und bekennender Atheist, aber zu gewissen Anlässen trägt er immer noch eine Glücksunterhose. Und wie man einmal den Physiknobelpreisträger Niels Bohr gefragt hat, warum er ein Hufeisen an der Haustür befestigt hat, ob er wirklich daran glaubt. Da hat er dann geantwortet: Nein, aber es hilft auch denen, die nicht dran glauben.

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