Afrodiasporisches Komponieren (3)

14. Februar 2024, 09:45

Parallel zur Auseinandersetzung afrodiasporischen Musikschaffens, hat sich in Afrika selbst ein verwandter Diskurs entwickelt - jener über "Afrikanische Kunstmusik". Den Begriff haben afrikanische Musikwissenschaftler geprägt. Der nigerianische Forscher Bode Omojola beleuchtet ihn in seiner 1995 erschienen Publikation "Nigerian Art Music, with an Introductory Study of Ghanaian Art Music" ausführlich.

Die Entwicklung afrikanischer Kunstmusik im 18. und 19. Jahrhundert ist eng mit der Kolonialherrschaft sowie der Kirche einschließlich ihrer Missionsschulen verknüpft. Sie erstreckt sich schließlich über das gesamte Spannungsfeld präkolonialer, kolonialer und postkolonialen Strukturen. Eine ihrer vielen "bi-kulturellen" Blüten ist die 1970 komponierte Oper des Nigerianers Akin Euba, in der westafrikanische Perkussion, Bambusflöten und Zwölftontechnik à la Arnold Schönberg miteinander verwoben sind.

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• Marie-Theres Himmler