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Science Arena
Erst denken, dann handeln
Fragen an den Historiker Michael Wolfssohn zur Zwei-Staaten-Lösung in Nahost
26. Februar 2024, 16:05
Immer wieder äußert er sich zu Aspekten des Antisemitismus auf staatlicher, wirtschaftlicher und religiöser Ebene.
Michael Wolffsohn, 1947 in Tel-Aviv geboren, lebt seit 1954 in Deutschland und ist einer der führenden Experten zur Analyse internationaler Politik.
Er selbst bezeichnet sich als Überlebender, als jüdisches "Glückskind" und beobachtet das gesellschaftliche Klima. Bereits vor dem unfassbaren Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober letzten Jahres diagnostizierte Michael Wolffsohn einerseits einen diskriminierenden, andererseits einen liquidierenden Antisemitismus in Europa. Doch gerade mit dieser Unterscheidung zieht er polarisierende Debatten über rechtspopulistische Tendenzen sowie über die Rolle der Muslime auf sich. In seinen Büchern beschreibt der Historiker seine politische Befunde und Krisen dagegen strukturell. Es sind Fragen nach der personalen wie politischen Selbstbestimmung, die zu Lösungen führen sollen, auch im Nahostkonflikt.
Mit seinem ausführlichen Konzept zur Friedenssicherung, plädiert Michael Wolffsohn darin unermüdlich für ein Umdenken; Demokratie, Weltfrieden und Wohlstand sind aus seiner Sicht nur durch föderative Systeme garantiert.
Doch wie realistisch ist der Föderalismus im Alltag einer multikulturellen Gesellschaft und innerhalb von Staaten, in denen Minderheiten um ihre Rechte kämpfen? Der Historiker setzt auf die Reflexionsfähigkeit des Menschen und den zivilisatorischen Prozess einer Gesellschaft, selbst da, wo Demokratie und Friede unmöglich scheinen und sein eigenes Denken utopisch wirkt.
Eine Science Arena von Katrin Mackowski
Sendereihe
Gestaltung
- Katrin Mackowski