Bedrich Smetana

APA/DPA

Vorgestellt

Die Bibel der tschechischen Nationalkultur

Smetanas "Mein Vaterland" mit der Tschechischen Philharmonie unter Semyon Bychkov

Im Opernrepertoire hat sich Bedrich Smetana vor allem mit der 1866 uraufgeführten Verkauften Braut etablieren können, die als tschechische Nationaloper schlechthin gilt. Smetanas bedeutendstes Werk für den Konzertsaal ist dagegen "Má vlast" - zu Deutsch: "Mein Vaterland". Entstanden in den 1870ern, feiert dieser Zyklus symphonischer Dichtungen sowohl die Landschaft Böhmens (2. "Die Moldau", 4. "Aus Böhmens Hain und Flur") als auch seine Geschichte und Sagenwelt: die Erinnerung an die alte Königsburg (1. "Vyšehrad"), die Geschichte einer Amazone (3. "Šárka"), die Hussitenkriege (5. "Tábor") und schließlich sogar die Utopie der Auferstehung der tschechischen Nation (6. "Blaník"). Wurde vor allem die "Moldau" im Ausland lange Zeit nur als eine Art pittoresk-volkstümlicher Reiseführer gehört und als solcher auch unzählige Male im Aufnahmestudio realisiert, kam dem kompletten Zyklus in Smetanas Heimat sofort der Rang eines gefeierten nationalen Manifests zu.

Für ein Traditionsorchester wie die Tschechische Philharmonie ist "Má vlast" Kernrepertoire und Herzensangelegenheit zugleich, und ihr Chefdirigent Semyon Bychkov weiß, dass er es, wie er selbst sagt, mit der "Bibel der tschechischen Nationalkultur" zu tun hat. Ehrfurcht und Hingabe, Inbrunst und Pathos prägen ihre gemeinsame Interpretation, die nun, zum 200. Geburtstag des Komponisten, erscheint.

Service

Aktuelle Aufnahme:
Album: Smetana: Má Vlast (Mein Vaterland)
Mit: Czech Philharmonic (Tschechische Philharmonie), Semyon Bychkov
Label: Pentatone

Sendereihe

Gestaltung

  • Walter Weidringer