Daniel Kahnemann

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Radiokolleg

Wie wir Entscheidungen treffen (1)

Die neue Erwartungstheorie des Daniel Kahnemann

Die Fähigkeit des Entscheidens scheint immer mehr Gewicht zu bekommen. Der Psychologe Daniel Kahneman hat sich in seiner Forschung mit der menschlichen Entscheidungsfindung und ihren Irritationen beschäftigt. Für die "Prospect Theory" erhielt er 2002 den Wirtschaftsnobelpreis. Zu Kahnemans 90. Geburtstag beleuchten wir einige seiner Erkenntnisse.

Der israelisch-US-amerikanische Psychologe Daniel Kahneman publizierte gemeinsam mit seinem Kollegen Amos Tversky 1979 die Neue Erwartungstheorie, auch Prospect Theory genannt. Der Aufsatz "Prospect Theory: An Analysis of Decision under Risk" ist ein Grundlagenwerk der Verhaltensökonomik geworden, einer wirtschaftswissenschaftlichen Disziplin, die sich eingehend mit dem menschlichen Verhalten auseinandersetzt. Die Neue Erwartungstheorie beschäftigt sich damit, wie wir Entscheidungen treffen und wie unsere Wahl durch ein wahrgenommenes Risiko beeinflusst wird. Der Theorie zufolge unterliegen wir sogenannten "Biases" (kognitiven Verzerrungen) und verhalten uns bei drohenden Verlusten oft irrational. Kahneman und Tversky haben viele Experimente durchgeführt, die belegen, dass Menschen eine sogenannte Verlustaversion an den Tag legen. Sind die Chancen auf einen zusätzlichen Gewinn ebenso groß wie jene auf einen Verlust, dann entscheiden wir uns gegen den möglichen Gewinn und sichern uns ab. Dinge werden demnach höher bewertet, wenn wir sie besitzen. Für die Prospect-Theory erhielt Daniel Kahneman 2002 den Wirtschaftsnobelpreis. Wie die Welt davon profitiert hat, beleuchtet wir in dieser Episode.

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  • Till Köppel