Daniel Kahnemann

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Radiokolleg

Wie wir Entscheidungen treffen (2)

Was den Menschen glücklich macht

Der Tod seines Freundes und Kollegen Amos Tversky im Jahr 1996 war eine schwere Zäsur im Leben von Daniel Kahnemann. In dieser traurigen Episode seiner Karriere setzte sich Kahneman gerade damit auseinander, was uns Menschen glücklich macht. Seine Arbeiten der 1990er und frühen 2000er sind wichtige Werke der Glücksforschung geworden. Daniel Kahneman untersuchte beispielsweise das Schmerzempfinden von Menschen, bei denen eine Darmspiegelung durchgeführt wurde. Die Ergebnisse brachten ihn zu dem Schluss, dass unsere Bewertung eines Ereignisses vor allem vom letzten Eindruck und nicht von der Erfahrung während des Ereignisses geprägt wird. Später beschäftigte sich Kahneman auch mit dem Einfluss von Geld auf das subjektive Glücksempfinden. 2010 führte er gemeinsam mit seinem schottischen Kollegen Angus Deaton eine Studie durch, die zu dem Ergebnis kam, dass mehr Geld nicht zwingend glücklicher macht. Ab einem Jahresverdienst von damaligen 50.000 - 62.000 Euro würde unser Glücksempfinden stagnieren, hieß es. Ab dieser Schwelle würden emotionale Faktoren, wie mehr Zeit für Freunde und Familie, das zusätzliche Geld überbieten. Forschungsergebnisse aus einer aktuellen Studie, die Daniel Kahneman mit dem Psychologen Matthew Killingsworth durchgeführt hat, widerlegen diese Theorie. Geld führe doch zu mehr Lebensglück, eine Ausnahme seien nur jene Menschen, die bereits wohlhabend, aber unglücklich sind. Till Koeppel begibt sich in dieser Episode auf die Spuren der Glücksforschung.

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  • Till Köppel