Frau mit Haube und Kopfhörern

PICTUREDESK.COM/DPA/WOLFRAM STEINBERG

Radiokolleg

Die Rebellion gegen das Online-Musik-Monopol (1)

Die einseitige Spotify-Reform - gehört der Macht das Recht?

Seit der Streaming-Revolution sehen sich Musikschaffende einem monopolisierten Online-Musikmarkt ausgesetzt. Die von Spotify dieses Jahr forcierten Reformen zur Abrechnung von Streaming-Rechten werden den Markt noch weiter konzentrieren. Gibt es Alternativen zum bestehenden System?

Als vor 15 Jahren der Streaming-Dienst Spotify begann, das Musikhören zu revolutionieren, schien es so, als wäre das damals größte Problem des Online-Musikmarkts gelöst: Mit der ständigen Verfügbarkeit von Musik per Click gab es keinen Anlass mehr für die Verbreitung illegaler Downloads. Die Plattenindustrie hatte sich mit der Streaming-Plattform geeinigt. Musik konnte nun online mit gutem Gewissen und legal konsumiert werden. Inzwischen hat sich schon herumgesprochen, dass die Künstlerinnen und Künstler für Streaming nicht besonders gut entlohnt werden. Aber so genau will man das als Konsumentin gar nicht wissen. Oder vielleicht doch? Denn dieses Jahr gab es eine Bezahlungsreform, die die Einkünfte vom Streaming gezielt von unten nach oben umverteilt. Und zwar laut Spotifys eigenen Angaben eine geschätzte Milliarde Dollar innerhalb der nächsten fünf Jahre. Von denen, die nur Krümel verdienen, zu den wenigen, großen Gewinnerinnen des digitalen Marktmodells.
Die große Empörung darüber ist bisher ausgeblieben. Schließlich sind die vorenthaltenen Zahlungen für Künstler*innen abseits des Mainstream ohnehin so lachhaft gering, dass der Unterschied kaum ins Gewicht fällt. Aber mache sehen den einseitigen Bruch des Prinzips der Bezahlung für jeden Stream auch als einen gefährlichen Präzedenzfall. Schließlich demonstriert er die absolute Macht der Streaming-Dienste über ihren Markt. Robert Rotifer ist der Sache nachgegangen.

Service

Radiokolleg-Podcast

Sendereihe