TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/DANIEL ZUPANC
Vom Leben der Natur
Krokodiltejus - Echsen zwischen Land und Wasser (2)
Rötlicher Kopf, grüner Körper.
Anton Weissenbacher ist zoologischer Kurator im Tiergarten Schönbrunn. Er spricht über den Krokodilteju, eine der größten Echsen Südamerikas.
Teil 2: Zu Hause im Regenwald
3. April 2024, 08:55
Er ist kein Krokodil, wie der Name vermuten lassen würde: Der Krokodilteju ist eine der größten Echsen Südamerikas. Er kann bis zu 1 Meter 40 lang werden, ein Drittel Körper, zwei Drittel Schwanz. Das "Krokodil" im Namen verdankt das Tier dem seitlich abgeflachten Schwanz, der dem eines Krokodils ähnelt. Der wissenschaftliche Name ist "Dracaena guianensis" - sozusagen ein weiblicher Drache, der zum ersten Mal in Französisch-Guayana beschrieben wurde.
Der Krokodilteju führt in den Regenwäldern Südamerikas ein Leben zwischen Land und Wasser: In den Flüssen knackt er große Apfelschnecken, von denen er sich ernährt. Dann klettert das wechselwarme Tier blitzschnell auf einen Baum, um sich aufzuwärmen.
Im Tiergarten Schönbrunn werden die Krokodiltejus seit einigen Jahren erfolgreich gezüchtet: In der freien Natur legen die Tiere ihre Eier wahrscheinlich in die Nester von Baumtermiten, ein keimfreier Ort, der so gut wie möglich imitiert werden musste. Anton Weissenbacher und sein Team konstruierten aus einer Kunststoffbox ein temperierbares Pseudo-Termitennest, das tatsächlich von den Tieren angenommen wurde. Die fragilen Eier wurden in einem Brutapparat ausgebrütet.
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GESPRÄCHSPARTNER:
Anton Weissenbacher
Zoologischer Kurator
Tiergarten Schönbrunn