Eine lachende Sonnenblume

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Radiokolleg

Das Lachen und das Unbewusste (3)

Philosophie des Lachens.

Beginnt die Geschichte der Philosophie mit einem Lachen? Platon jedenfalls legt Sokrates die Anekdote von Thales und der lachenden Thrakerin in den Mund. Was da so harmlos erscheint - ein Lacher, weil Thales stolpert - spielt auf ein Lachen an, das unheimlich, abwertend und zugleich schöpferisch ist.

Das Lachen kann zu Erkenntnis führen, das Denken bewegen, kritische Distanz erzeugen, sogar Angst bezwingen. Der Phänomenologe Henri Bergson begreift das Lachen als intellektuellen Akt. Für ihn ist es das Ergebnis einer komischen Mechanik. Bergson glaubt eben nicht an eine Art des Lachens, die nicht gleichzeitig auch auf dem Absurden und dem komisch Abwertenden beruht. "Durch ihr Gelächter rächt sich die Gesellschaft für die Freiheiten, die man sich", scheinbar, "ihr gegenüber herausgenommen hat", schreibt er. Aber auch hier kehren wir nochmals zu Sigmund Freud und seine Erforschung von Witz, Humor und dem Unbewusstem zurück. Robert Pfaller diskutiert Freud aus philosophischer Sicht. Er fragt nach dem Seltsamen in der Komik und schlägt eine Brücke zur Philosophie Alenka Zupancics. Sie beschreibt in "The odd one in" wie Philosophie und Psychoanalyse helfen, Mechanismen und Logik des Komischen zu verstehen. Dem Wesen des Komischen ist mit Begriffen und Definitionen nur schwer beizukommen, heißt es da. Es ist jedenfalls als künstlerische Ausdrucksform und soziale Praxis immer auch eine Art und Weise, sich mit dem Fremden zu beschäftigen und den Außenseiter miteinzubeziehen.

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  • Katrin Mackowski