Ungerechte Hitze

15. April 2024, 13:00

In Europa steigen die Temperaturen doppelt so schnell wie im globalen Durschnitt. Anhaltende Hitzewellen und Dürreperioden, Waldbrände oder Überflutungen ereignen sich sehr viel häufiger als früher. Und auch das wird immer deutlicher in Europa: Die Folgen des Klimawandels treffen nicht alle Menschen gleich. Ärmere leiden sehr viel mehr unter Hitze oder Hochwasser als Reichere.

Diese Situation dürfte sich in den kommenden Jahren rasch und deutlich weiter verschärfen, etwa mit Blick auf die Hitzesterblichkeit. Mit einer globalen Erwärmung von prognostizierten drei Grad Celsius bis zum Jahr 2100 dürften jährlich 90.000 Europäerinnen und Europäer wegen bzw. mit der extremen Hitze sterben. Schon die Hitzewelle vergangenes Jahr beispielsweise in London zeigte, dass davon hauptsächlich ärmere ältere Menschen betroffen waren.

Die steigenden Temperaturen führen auch dazu, dass die Böden austrocknen. Die Europäische Umweltagentur EEA geht davon aus, dass Landwirtinnen und Landwirte zukünftig weniger Flächen bewirtschaften können und öfter Ernten verloren gehen. Der steigende Bewässerungsbedarf lässt Grundwasserspiegel sinken und Trinkwasserreservoirs schrumpfen. Dass die Preise für Lebensmittel und Wasser folglich steigen werden, zählt zu den prognostizierten Folgen des Klimawandels. Und auch das wird sozioökonomisch schlechter gestellte Menschen härter treffen.

Wie genau die Prognosen für Österreichs Gesellschaft zu den sozialen Folgen der Klimakrise sind, erforscht Sebastian Seebauer vom Institut für Klima, Energiesysteme und Gesellschaft der Joanneum Research. Und auch hier zeigt sich, dass nicht nur der Klimawandel, sondern auch klimapolitische Maßnahmen nicht alle Menschen gleich treffen.


Welche Gruppen sind in dieser Hinsicht besonders gefährdet? Wer leidet bereits jetzt am stärksten unter Hitze und Hochwasser? Und wie kann eine sozialgerechte Klimapolitik für Österreich aussehen?

Darüber spricht Marlene Nowotny mit Sebastian Seebauer und mit Ihnen: Diskutieren Sie mit, live während der Sendung unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Marlene Nowotny