Psychiatrie: Personalnot, Fixierungen und die Folgen

22. April 2024, 13:00

Vergangene Woche warnte der Verein VertretungsNetz in seiner Rolle als Patientenanwaltschaft wieder vor großer Personalnot in psychiatrischen Fachkliniken in Österreich. Im Schnitt seien dort jeden Tag rund 770 Menschen gegen ihren Willen untergebracht. Im Jahr 2023 wurden in acht Bundesländern - Vorarlberg ist nicht erfasst - weit mehr als 25.000 solcher Fälle gemeldet. Ein Drittel der Betroffenen ist mit Gurten ans Bett fixiert oder in einem Krankenzimmer eingeschlossen.

Viele Betten sind gesperrt, Behandlungsplätze bekommen oft nur mehr schwer oder akut Erkrankte. Die anderen Patientinnen und Patienten - so kritisiert das VertretungsNetz - würden nach Hause geschickt, eine "fahrlässige" Praxis. Außerdem würden Nachsorgeeinrichtungen und Plätze im Pflegeheim fehlen. Einen Tiroler Patienten hat man 2022 zwischen Kufstein und Hall "im Drei-Wochen-Takt hin und her verlegt", bis die Anwaltschaft eingreifen konnte.

Steht eine gute psychiatrische Versorgung in Österreich auf dem Spiel? Wie weit ist der Ausbau psychiatrischer Ambulanzen gediehen? In welcher Weise können Erkrankte zuhause behandelt werden? Warum ist die Personalnot in der Psychiatrie groß? Wie kann man angehende Mediziner:innen für das Fach begeistern? Was hält sie ab, sich dafür zu entscheiden?

Andrea Hauer spricht mit Patrick Frottier, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin in Wien, und Prim. Priv.-Doz. Dr. Theresa Lahousen-Luxenberger, Fachärztin für Psychiatrie und Abteilungsleiterin der Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Klagenfurt - und mit Ihnen. Rufen Sie uns an und diskutieren Sie mit - unter 0800 22 69 79 oder unter punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Andrea Hauer