Karl Kraus

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Der Ö1 Essay

Sprache und Realität des Nationalsozialismus

"Dritte Walpurgisnacht" von Karl Kraus

"Ich fühle mich wie vor den Kopf geschlagen" schreibt Karl Kraus in der Einleitung seiner Dokumentation dessen, was in Deutschland nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler im Jänner 1933 geschah. Bis September 1933 dokumentiert und analysiert Karl Kraus die Gewalttätigkeit und die Propagandalügen der Nationalsozialisten.

Auf über 300 Seiten montiert und kommentiert er Zitate aus Presse und Rundfunk, berichtet von den ersten Konzentrationslagern, schildert Folterungen und öffentliche Demütigungen und die anbiedernden Reaktionen von Journalisten und Intellektuellen wie Martin Heidegger und Gottfried Benn.

Sein Werk wurde zu Kraus' Lebzeiten in dieser Form nicht öffentlich. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte dieser Text, der posthum den Titel "Dritte Walpurgisnacht" erhielt, erscheinen. Er gilt heute als eine der hellsichtigsten Analysen von Sprache und Realität des Nationalsozialismus.

Cornelius Obonya liest Auszüge aus "Dritte Walpurgisnacht" von Karl Kraus.

Service

Forscher/innen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) haben eine Online-Edition des Texts veröffentlicht u.a. mit Stellenkommentaren, Zeitleisten und Personenregister.
Herausgeber: Bernhard Oberreither

Karl Kraus 1933

Sendereihe

Gestaltung

  • Kurt Reissnegger

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