Kolonialzeit in Kamerun: Militärbasis

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Der neue Umgang mit der Kolonialzeit in Kamerun (1)

Das Erbe von Manga Bell. Unterwegs in Douala.

Kamerun, das Land zwischen West- und Zentralafrika am Golf von Guinea, gehörte von 1884 bis 1919 zum Deutschen Reich. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs ging das Land an den Völkerbund über und wurde bis zur Unabhängigkeit 1960 zwischen Frankreich und Großbritannien aufgeteilt. Die Kolonialzeit prägt bis heute den Alltag. Die Jugend will sich davon emanzipieren.

Von der Polizeistation, über das Justizministerium bis hin zum Denkmal für Reichskommissar Gustav Nachtigal - Kameruns Hafenstadt und Wirtschaftszentrum ist geprägt von deutschen Bauten. Anfangs als Schutzgebiet des Deutschen Reiches deklariert zeigte sich bald, dass das Deutsche Reich vor allem Interesse an den Bodenschätzen und dem Land der schwarzen Bevölkerung hatte. Die Ziele wurden brutal umgesetzt. Der König der einheimischen Bevölkerung Rudolf Manga Bell setzte sich für ein Aussöhnung zwischen seinem Stamm der Duala und den Kolonialisten ein. Sein Aufenthalt in Deutschland und Kenntnis der deutschen Sprache und Kultur verhinderte jedoch nicht seine Hinrichtung kurz vor Ende der deutschen Kolonialzeit. Jedes Jahr im August liegen im Zentrum von Douala Blumen an seinem Hinrichtungsort. Seine Urenkelin betreibt heute eine Kunstgalerie neben dem ehemaligen Palast.

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