Kolonialzeit in Kamerun: Militärbasis

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Der neue Umgang mit der Kolonialzeit in Kamerun (2)

Singen in der Sprache der Vorfahren. Unterwegs im Grasland.

Gut 285 lokale Sprachen zählen Wissenschaftler in Kamerun. Im muslimisch geprägten Hohen Norden verständigen sich die unterschiedlichen Volksgruppen vor allem auf Fulfulde und Gbaya, im Süden auf Fang, Bulu und Ewondo, im Grasland des Westens und Nordwestens haben die Nso ihre eigene Sprache entwickelt. Mit Ende der deutschen Kolonialzeit 1919 bis zur Unabhängigkeit 1960 wurden Französisch und Englisch Staatssprachen. Der Gebrauch lokaler Sprachen in Schulen wurde verboten. In den Städten sind die traditionellen Sprachen deshalb nahezu verschwunden. Künstler und Künstlerinnen entdecken sie heute neu, Musiker und Musikerinnen singen bewusst in den alten Stammesdialekten. Die Zentralregierung in der Hauptstadt Yaoundé setzt noch immer vor allem auf Französisch. Seit 2016 sorgt das in den englischsprachigen Gebieten im Südwesten und Nordwesten für eine bis heute ungelöste Krise. Unabhängigkeitskämpfe stehen einer unnachgiebigen Politik der Regierung gegenüber.

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  • Susanne Lettenbauer