Positionen in der Kunst (1)

3. Juni 2024, 09:30

Miriam Cahn malt maskenhafte Fratzen vor flächigen Hintergründen, fleischige Körper beim Sex, Fäuste im Gesicht, Revolver mit Finger am Abzug, auf den Meeresboden absinkende Körper Ertrunkener. Flucht ist ein wiederkehrendes Thema ihrer Malereien und Kohlezeichnungen, ebenso wie das Jüdischsein - sie selbst entstammt einer jüdischen Familie aus Frankfurt, die 1933 über Paris in die Schweiz flüchtete. Entwickelt hat die 1949 in Basel geborene Miriam Cahn ihr künstlerisches Werk seit den 1970er Jahren mit einer beeindruckenden Konsequenz und auf Basis ihrer feministischen Grundhaltung. Ihrem Lebenswerk waren anlässlich ihres 70. Geburtstags im Jahr 2019 einige große Ausstellungen gewidmet, unter anderem auch im Kunsthaus Bregenz. Die Universität für Angewandte Kunst hat Miriam Cahn den Oskar-Kokoschka-Preis 2024 verliehen. Die Laudatio hielt die Kunstkritikerin Nina Schedlmayer, die sich mit ihrem Blog Artemisia und auch mit der aktuellen Ausstellung "Auf den Schultern von Riesinnen" im Künstlerhaus Wien für die Sichtbarkeit von Frauen in der Kunst engagiert.

Eine Kooperation mit der Albertina Modern in Wien, in deren Ausstellung "The Beauty of Diversity" noch bis 18. August 2024 Werke von u.a. Miriam Cahn zu sehen sind.

Service

Radiokolleg-Podcast

Miriam Cahn

Der Band "Das zornige Schreiben" ist 2019 bei Hatje Cantz erschienen; das gleichnamige Hörspiel von Oliver Augst wurde 2023 von Deutschlandfunk Kultur produziert.

"The Beauty of Diversity" in der Albertina Modern

Oskar-Kokoschka-Preis 2024

Artemisia - Kunst und Feminismus. Blog von Nina Schedlmayer

Die von Nina Schedlmayer kuratierte Ausstellung "Auf den Schultern von Riesinnen" ist bis 9. Juni im Wiener Künstlerhaus zu sehen.

Sendereihe

• Radiokolleg

Gestaltung

• Anna Soucek