Polizeiarbeit, präventiv

5. Juni 2024, 13:00

1974 wurde in Österreich der Kriminalpolizeiliche Beratungsdienst gegründet, damit begann eine jetzt 50-jährige Geschichte der Kriminalprävention in Österreich. Kriminalpräventive Maßnahmen nennt man in der Polizeiarbeit alle Beratungsleistungen, die dazu beitragen, dass die Bevölkerung sich besser vor Verbrechen schützen kann. Heute übernehmen das eigens ausgebildete und abgestellte "Präventionsbeamte" - in den Landespolizeidirektionen, den Bezirken und mittlerweile auch in vielen einzelnen Polizeiinspektionen im ganzen Land, sagt der Leiter des Büros für Kriminalprävention und Opferhilfe im Bundeskriminalamt, Bernhard Schafrath.

Noch vor 15, 20 Jahren war bei Stellenwert und Akzeptanz der Kriminalprävention noch einiges an Luft nach oben - und zwar sowohl in der Bevölkerung als auch innerhalb der Polizei, verraten wissenschaftliche Begleitstudien im Auftrag des Innenministeriums. Was außerdem sozialwissenschaftlich belegt ist: Das berühmte "subjektive Sicherheitsgefühl" und die tatsächlich effektiven Sicherheitsmaßnahmen klaffen manches Mal stark auseinander.

In den letzten Jahren hat dann auch noch der Tatort Internet massiv an Bedeutung gewonnen. Von Erpressungs- und Betrugsversuchen bis zu Schwarzmarkt und Menschenhandel - alle Formen der Kriminalität sind online vertreten, umso stärker ist die Notwendigkeit, sich jederzeit so gut wie möglich schützen zu können. Bei der jüngsten Polizeireform, die im Herbst angekündigt wurde und derzeit umgesetzt wird, hat die Präventionsarbeit daher besondere Aufmerksamkeit bekommen - nicht zuletzt im Zusammenhang mit "Cybercrime".

Seit 2001 arbeiten die EU-Länder im "European Crime Prevention network" zusammen. 2009 erhielt das Netzwerk eine neue Struktur, unter anderem, um den Informationsaustausch zwischen den Mitgliedsstaaten zu verbessern. Die österreichische Kriminalprävention arbeitet aber nicht nur mit anderen Behörden zusammen. Kontakte zur heimischen Wirtschaft gibt es in Form von Public-private-Partnerships. Die Kriminalprävention an Schulen widmet sich schwerpunktmäßig den Themen Drogen- und Gewaltkriminalität, und für erwachsene und ältere Personen gibt es maßgeschneiderte Angebote zum Schutz vor Eigentums- oder Betrugsdelikten.

Wie weit lässt sich Kriminalität tatsächlich im Ansatz verhindern? Welches gesellschaftliche Klima schafft Sicherheit? Und wie können wir alle dazu beitragen?

Xaver Forthuber diskutiert mit Bernhard Schafrath und mit Ihnen. Reden Sie mit: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

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• Punkt eins

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• Xaver Forthuber