Wolkenhimmel

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiogeschichten

Erkundungen des Unsagbaren

"Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen". Von Angela Krauß. Es liest Chris Pichler

"Das Eigentliche ist das Unsagbare", hat Angela Krauß einmal geschrieben und damit den Kern ihrer Poetik benannt: die Umkreisung dessen, was sich nicht in Sprache übersetzen lässt. Genau genommen lässt sich nämlich sehr wenig mit Sprache ausdrücken, alles, was keine Form hat nämlich oder was nicht auf eine Handlung zu reduzieren ist. Vieles lässt sich nur ungefähr benennen, die Sprache ist dann bloß Ersatz für das Eigentliche - wobei, was ist das überhaupt: das Eigentliche. Man kann es als den Kern unsres Seins beschreiben, all die Emotionen, die Erinnerungen, Träume, das Durcheinander der Gedanken, alles, was in uns ist aber keine Form besitzt, keine Struktur, keinen Anfang und kein Ende.

Auf ihren Erkundungen des Unsagbaren geht Angela Krauß immer auch weit zurück in ihrer Biografie, so auch in ihrem neuen Buch "Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen". Dieses Weltgebäude ist natürlich ein inneres, ein zart gesponnenes Geflecht, das einen umgibt und in dem man sein fragmentiertes Leben unterbringt. Zitat: "Die Welt ist unbenannt, wenn der Mensch in sie gleitet, ein Alles und ein Nichts, ein jäh aufklingender Raum der Erwartung, und alle Räume dieses Weltgebäudes sind vorerst verschlossene Orte des Wissens, das vergessen wurde."

Service

Angela Krauß, "Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen", Suhrkamp Verlag

Sendereihe

Gestaltung

  • Peter Zimmermann

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