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Europa-Journal
Russland ++ Ukraine ++ Ostsee ++ Fußball-EM
Russland: Kann das Land das koloniale Erbe überwinden? +++ Ukraine: Erschöpfung an der Front +++ Ostsee: Was tun, wenn die Satelliten-Navigation ausfällt? +++ Fußball-Europameisterschaft: Die grauen Wölfe wollen ein Zeichen setzen
14. Juni 2024, 18:25
Russland: Kann das Land das koloniale Erbe überwinden?
An diesem Wochenende findet in der Schweiz eine Friedenskonferenz für die Ukraine statt, Russland nimmt daran allerdings nicht teil. Die Beziehung zwischen Russland und den ehemals sowjetischen Nachbarländern wird bis heute davon geprägt, dass diese Gebiete von Russland unterworfen und kolonialisiert wurden - erst durch das Zarenreich, dann die Sowjetunion. Während diese Geschichte in Ländern wie der Ukraine, Kasachstan oder Georgien langsam aufgearbeitet wird, fehlt in Russland selbst das Verständnis, dass eine Aufarbeitung überhaupt notwendig sei, sagt die kasachische Historikerin Botokaz Kassymbekova, die an der Universität Basel unterrichtet. Auf der einen Seite inszeniert sich Russland international als Kämpfer gegen einen von den USA angeführten Imperialismus, gerade bei Ländern im globalen Süden. Gleichzeitig habe es die Folgen der eigenen imperialen Vergangenheit noch nicht überwunden.
Ukraine: Erschöpfung an der Front
Zwei Jahre nach Beginn des russischen Großangriffs wird die Erschöpfung in der ukrainischen Gesellschaft immer größer. Die Gegenoffensiven im letzten Sommer sind gescheitert und auch die Abwehr der verheerenden russischen Luftangriffe auf die Infrastruktur wird immer schwieriger. Für die Regierung wird es zunehmend schwieriger, zusätzliche Soldaten für die Armee zu mobilisieren. Daniela Prugger hat den Donbas besucht und schildert die Stimmung an der Front.
Ostsee: Was tun, wenn die Satelliten-Navigation ausfällt?
In den Ländern an der Ostsee fallen Navigationssysteme per Satellit immer öfter aus - mit drastischen Folgen vor allem für den Flugverkehr. Die Luftlinie Finnair musste deshalb im Frühjahr für mehrere Wochen sogar den Flugverkehr in die estnische Stadt Tartu nahe der russischen Grenze einstellen. Mehr als zehntausend Störungen des GPS-Signals wurden heuer bereits registriert. Militärexperten sprechen von einem hybriden Angriff - denn die Störsignale gehen von russischem Territorium aus, berichtet Sofie Donges.
Fußball-Europameisterschaft: Die grauen Wölfe wollen ein Zeichen setzen
Bei der Fußball-Europameisterschaft, die dieses Wochenende beginnt, geht es nicht nur um den Wettbewerb der Teams am Spielfeld. Eine ganze Reihe politischer Organisationen verwendet den Fußball zur Rekrutierung neuer Anhänger und um im Umfeld der Spiele ihre Macht zu demonstrieren. In Deutschland haben vor der EM vor allem die Grauen Wölfe mobilisiert, eine rechtsextreme Bewegung die sich für ein großtürkisches Reich einsetzt. Mit dem früheren deutschen Nationalspieler Mesut Özil hat die Bewegung einen prominenten Sympathisanten, berichtet Ronny Blaschke.