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Der österreichische Journalismus im Dritten Reich (3)

Jenö Kostmann: ein kommunistischer Journalist im Exil

Jenö Kostmann stand kurz vor dem Abschluss seines Medizinstudiums, als er das Angebot bekam, für die kommunistische Parteizeitung "Rote Fahne" zu schreiben. Anfangs etwas zögerlich, ob der Journalistenberuf wirklich das Richtige für ihn ist, trat Kostmann schließlich in die Redaktion ein. Mit Beginn des Austrofaschismus wurde Kostmann aufgrund seiner kommunistischen Gesinnung inhaftiert. Nur unter der Bedingung Österreich zu verlassen, wurde Kostmann schließlich aus dem Anhaltelager Wöllersdorf vom austrofaschistischen Regime freigelassen. Kostmann emigrierte 1935 nach Prag, kehrte jedoch schon bald wieder zurück, um illegal für die "Rote Fahne", die zur damaligen Zeit bereits verboten war, zu schreiben. Nur knapp entging er in Wien einer neuerlichen Verhaftung und kehrte nach Prag zurück.

Doch mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs sah sich Kostmann gezwungen erneut zu emigrieren, diesmal nach Großbritannien. Dort wurde er zum Mitbegründer des Austrian Centers, einem Treffpunkt für die österreichische Exilbevölkerung in London. Zu Beginn stellte die sprachliche Barriere in England für viele Österreicher eine unüberwindbare Hürde dar. So initiierte Kostmann die Gründung des "Zeitspiegel": einer Exilzeitung, die Nachrichten in deutscher Sprache bereitstellte. Zu Beginn eine bloße Übersetzung von internationalen Meldungen, entwickelte sich der "Zeitspiegel" schnell zu einer angesehenen Exilzeitung, die über die Grenzen Großbritanniens hinaus bekannt wurde.

Mit dem Ende des Krieges kehrte Kostmann über Umwege zurück nach Österreich. In einem in Trümmern liegenden Mediensystem wurde er zum stellvertretenden Chefredakteur der kommunistischen Zeitung "Österreichische Volksstimme" und blieb dies bis zu seiner Pensionierung.

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