Rauchsäule über Häusern

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Im Fokus - Religion und Ethik

Vorwurf Völkermord

Aktuell im Fokus: EU-Renaturierungsgesetz - Schöpfungsverantwortung vs. Skespsis +++ Thema im Fokus: Vorwurf Völkermord und internationale Haftbefehle +++ Serie: Queer durch die Geschichte - Genderfluide Gottheiten

1. Aktuell im Fokus: EU-Renaturierungsgesetz - Schöpfungsverantwortung vs. Skespsis

Das Renaturierungsgesetz der Europäischen Union hat vor allem in Österreich für einigen Wirbel gesorgt. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler von den Grünen hat der neuen Verordnung vergangene Woche im Rat der Europäischen Union zugestimmt und damit die ausschlaggebende Stimme für deren Beschluss gegeben. Wenig begeistert zeigte sich davon der Koalitionspartner ÖVP: Gewessler habe sich mit ihrer Zustimmung nicht an die einheitliche Stellungnahme der Länder gehalten. Auch in der katholischen Kirche in Österreich ist man sich uneins darüber, ob das Renaturierungsgesetz befürwortet werden sollte oder nicht. Die neue EU-Verordnung betrifft oft auch Stifte und Klöster, viele von ihnen betreiben Land- oder Forstwirtschaft und sind finanziell von den damit verbundenen Einnahmen abhängig. Während nun etwa die Katholische Aktion Österreichs, KAÖ, im Renaturierungsgesetz einen wichtigen Schritt sieht, der Schöpfungsverantwortung der Kirche nachzukommen, befinden es andere als illusorisch oder gar gefährlich. Konstantin Obermayr hat bei der Ordenskonferenz, Betroffenen und Experten nachgefragt.

Im Studio spricht Judith Fürst mit Katharina Renner, der Co-Vorsitzenden der Katholischen Aktion Österreich, über das Renaturierungsgesetz, Schöpfungsverantwortung und die Sorge betroffener Land- und Forstwirte.


2. Thema im Fokus: Vorwurf Völkermord und internationale Haftbefehle

Seit dem Terrorangriff der Hamas vom Oktober vergangenen Jahres führt Israel Krieg in Gaza. Die Bilanz ist ernüchternd. Die Hamas nicht besiegt, viele Geiseln befinden sich immer noch in Gefangenschaft, Israel ist wegen seiner Kriegsführung, die zehntausende zivile Opfer gefordert hat, zunehmend isoliert.

Am 20. Mai beantragt Karim Khan, Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag internationale Haftbefehle gegen die Hauptverantwortlichen auf beiden Seiten. Auf der Liste stehen nicht nur die Hamas-Führer Jahja Sinwar, Mohammed Deif und Ismail Hanija, sondern auch der israelische Premier Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant. Ihnen werden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Das ist ein Paukenschlag, denn Netanjahu und Galant vertreten ein demokratisches Land, das dem Westen zugeordnet wird. Der Krieg in Gaza wird nun nicht nur juristisch vor dem internationalen Gerichtshof ausgetragen - Südafrika hat Israel wegen des Verstoßes gegen die Völkermordkonvention geklagt -, sondern auch vor dem Internationalen Strafgerichtshof. Zwar hat die Pre-Trial-Chamber 1 des Internationalen Strafgerichtshofs die Haftbefehle noch nicht bestätigt. Doch man kann davon ausgehen, dass Ankläger Karim Khan ausreichend Beweise vorgelegt hat. Aus der dritten Staffel der Ö1-Podcastreihe "Krieg und Frieden" von Susanne Krischke.


3. Serie: Queer durch die Geschichte - Genderfluide Gottheiten

Geschlechtsidentitäten abseits von rein männlich oder rein weiblich tauchen in Gottheiten vieler Kulturen auf. Schon in der griechischen Mythologie findet sich die Gestalt des Hermaphroditos, des Sohnes von Aphrodite und Hermes, der sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsmerkmale aufweist. Auch im asiatischen Raum ist Diversität im Reich der Götter nicht unbekannt: Der hinduistische Gott Vishnu etwa kann sich in die weibliche Gestalt Mohini verwandeln. Genderfluide Gottheiten haben es bis in die moderne Welt der Filme geschafft: Die Produzent:innen der Marvel-Serie "Loki" stellen 2021, als die Serie erscheint, klar: Loki ist genderfluid. - Gestaltung: Amelie Sztatecsny

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