Vorgestellt

Stokowski rahmt die "Bilder einer Ausstellung" neu

London, September 1966: Leopold Stokowski nimmt seine eigene Instrumentierung von Modest Mussorgskys "Bildern einer Ausstellung" auf - im damals hypermodernen "Phase 4"-Verfahren

Modest Mussorgskys Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung" entstand 1874 in Erinnerung an seinen früh verstorbenen Freund, den Maler und Architekten Viktor Hartmann, der Mussorgsky nicht nur persönlich, sondern auch ästhetisch sehr nahe gestanden war: Beide hatten eine Rückbesinnung auf die nationalen Wurzeln der russischen (Volks-)Kunst auf ihre Fahnen geschrieben. Im Konzertsaal populär geworden ist der Zyklus allerdings insbesondere in der Instrumentierung durch Maurice Ravel aus dem Jahr 1922. Doch Ravel war nicht der Einzige, der Mussorgskys Klavierkomposition ein prunkvolles Orchestergewand maßgeschneidert hat: Neben Leo Fintek, Leonidas Leonardis, Henry Wood sowie Emerson, Lake & Palmer tat das auch einer der eigentümlichsten Dirigenten des 20. Jahrhundert: Leopold Stokowski.
1966 hat der sagenumwobene, als Showman verschriene und kultisch verehrte Pultstar seine Bearbeitung mit dem New Philharmonia Orchestra eingespielt, in einer innovativen, immer noch erstaunlichen Aufnahmetechnik der Decca namens "Phase 4 stereo".
"Vorgestellt" lauscht mit heißen Ohren zurück in eine lebendige Vergangenheit.

Service

Aktuelle Aufnahme:
Album: Modest Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung. Symphonische Transkription von Leopold Stokowski
Mit: New Philharmonia Orchestra, Leopold Stokowski (aufgenommen im September 1966)
Label: Decca

Sendereihe

Gestaltung

  • Walter Weidringer