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Im Fokus - Religion und Ethik
Bittere Schokolade
Aktuell im Fokus: Verflochtene Mächte in Ungarn +++ Thema im Fokus: Bittere Schokolade - Kinderarbeit in Ghana +++ Serie: Vati-Facts - Was man über den Vatikan wissen kann
17. Juli 2024, 16:05
1. Aktuell im Fokus: Verflochtene Mächte in Ungarn
Mit seinen Auslandsreisen ohne vorherige Absprache irritiert der ungarische Premier Viktor Orbán viele Mitgliedstaaten der EU und seine Bündnispartner in der NATO. Ungarn hat in diesem Halbjahr den EU-Ratsvorsitz inne. Schweden will aufgrund der Alleingänge Ministertreffen boykottieren, andere Staaten überlegen, sich dem Boykott anzuschließen. In Ungarn selbst haben Viktor Orbán und die Fidesz bei den EU- und Kommunalwahlen jüngst empfindliche Niederlagen einstecken müssen. Zwar sind sie immer noch stimmenstärkste Partei, haben aber die absolute Mehrheit verfehlt und viele Bürgermeister verloren. Der Skandal um die Begnadigung eines wegen der Vertuschung von Missbrauchsfällen Verurteilten und die Involvierung des Bischofs der evangelisch-reformierten Kirche, Zoltán Balog, in dessen Freilassung haben vor wenigen Monaten unter anderem zum Rücktritt der ungarischen Präsidentin Katalin Novák geführt. Hinzu kommen nun Missbrauchsvorwürfe gegen den Metropoliten der russisch-orthodoxen Kirche, Hilarion, der vor zwei Jahren überraschend seiner Funktion als Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats enthoben und nach Ungarn versetzt worden ist. Judith Fürst geht dem Naheverhältnis zwischen Staat und evangelisch-reformierter, katholischer Kirche im Land und dem Fall Hilarion und der prorussischen Haltung der ungarischen Regierung nach.
Im Studio spricht Judith Fürst mit dem Juristen, Historiker und Journalisten Péter Techet vom Institut für den Donauraum und Mitteleuropa IDM über das Demokratieverständnis der ungarischen Regierung, die Verflechtungen von Politik und Kirchen und die Auswirkungen auf die EU-Ratspräsidentschaft.
2. Thema im Fokus: Bittere Schokolade - Kinderarbeit in Ghana
Ghana ist das zweitgrößte Kakaoanbauland der Welt, rund 15 Prozent der globalen Kakaoernte stammt von hier. Bis auf wenige Ausnahmen wird das "braune Gold" in kleinen Familienbetrieben abgebaut. Die Kakaobauern leben häufig in Armut, viele können mit dem Geld, das sie mit Kakao verdienen, nicht einmal die einfachsten Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung oder medizinische Versorgung decken. Um die Familie trotz der kargen Erträge irgendwie ernähren zu können, müssen oft alle bei der anstrengenden und häufig auch gefährlichen Arbeit mitanpacken, selbst die Kinder. Überall im Land helfen Kinder und Jugendliche auf den kleinen Kakaofarmen ihren Eltern bei der Ernte. Sie roden die Kakaobäume, tragen mehrere Kilo schwere Körbe und hacken mit langen Messern die Kakaoschoten auf, in denen sich die wertvollen Bohnen befinden.
Konstantin Obermayr hat sich mit der Dreikönigsaktion Österreich, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar, nach Ghana begeben, um herauszufinden, warum Kinderarbeit dort immer noch Alltag ist; und was getan wird, um dagegen vorzugehen. - Gestaltung: Konstantin Obermayr
3. Serie: Vati-Facts - Was man über den Vatikan wissen kann
Lingua latina in Vaticano: Latein ist noch immer die offizielle Sprache der römisch-katholischen Kirche. Und im Vatikan tut man vieles dazu, dass die so oft als "tot" bezeichnete Sprache am Leben erhalten wird. So gibt es Social Media Accounts des Papstes auf Latein und auch eine eigene Radiosendung der Vatican News, die sich der Sprache widmet. Alexander Hecht hat sich auf die Spuren der Lingua latina im Vatikan begeben.