Fenster einer Moschee

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Auf der Spur von Rafi Peerzada (2)

Der junge Peerzada lernt von Max Reinhardt

Von Cambridge über Heidelberg folgen wir Rafi Peerzada ins Berlin der "Goldenen 20er Jahre", die nicht ganz so golden waren, wo er zwischen Theater, Tango und einer Welt im politischen Umbruch seine Spuren hinterlässt. Er lernt seine Freundin "Isabel, die Französin" und Tänzerin kennen, mit der er bald Tanzwettbewerbe gewinnt. Durch Zufall gelangt er in die Proben von Max Reinhardts Theater und ist sogleich von dessen Ausstrahlung und Theaterkunst fasziniert. Max Reinhardt, der eher scheu gewesen sein soll, hatte in Europa ein beeindruckendes Theaterimperium aufgebaut, das Fans und Kollegen aus aller Welt anzog, um von ihm zu lernen, so die Wiener Theaterwissenschaftlerin Edda Fuhrich. Die hedonistische Berliner Ballhaus-Kultur der Zwischenkriegszeit, in der sich die Menschen dem Vergessen der harten Realitäten vor der Tür hingeben, bietet auch Rafi eine Projektionsfläche, um sich neu zu erfinden. Und: Er hat nicht nur Erfolg als Tänzer, sondern auch in der Liebe: Rafi heiratet eine Berlinerin und bekommt ein Kind mit ihr. Hier findet er eine neue Heimat, die es ihm erlaubt, den für ihn vorgezeichneten Weg als Jurist zu verlassen und sich künstlerisch zu entfalten. Seine Berliner Jahre haben einen bedeutenden Einfluss auf Peerzada, seine Karriere und in Folge auch für das moderne Theater Indiens.

Gestaltung: Judith Nika Pfeifer, Lukas Matthaei

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